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DIVERSITÄT

190 Nationen in der Bundeshauptstadt vertreten: Jeder Dritte Wiener im Ausland geboren

In der Bundeshauptstadt leben 190 verschiedene Nationen zusammen. (Foto: iStock)

In den vergangenen zehn Jahren ist die Wiener Wohnbevölkerung um elf Prozent bzw. um fast 190.000 Menschen angewachsen.

Die aktuellen Ergebnisse des Wiener Integrations- und Diversitätsmonitors belegen, dass Menschen aus über 190 Herkunftsländern in der Bundeshauptstadt leben. Mehr als ein Drittel der Wiener sind im Ausland geboren und 61 Prozent der zugewanderten Wiener leben seit mindestens zehn Jahren in Wien.

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Die Zahl der Einbürgerungen steigt. Laut den aktuellen Zahlen der Statistik Austria haben in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 6.856 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft beantragt.

 

„Tragfähige politische Zielsetzungen und konkrete Maßnahmen erfordern eine fundierte Kenntnis unserer Stadtgesellschaft und ihrer Herausforderungen. Der Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor bietet dafür seit mittlerweile zehn Jahren ein starkes, fakten- und evidenzbasiertes Instrument für Politik und Verwaltung“, betont Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

Der Integrations- und Diversitätsmonitor liefert Informationen über den Stand des Integrationsprozesses und zeigt auf, in welchen Bereichen besondere Herausforderungen bestehen. Beobachtet werden unter anderem die Bereiche rechtliche Gleichstellung, Bildung, Arbeitsmarkt und politische Partizipation.

Neuer Trend: Mehr Bildung und höhere Bildungsabschlüsse

Der Integrationsmonitor zeigt, dass die Bildungsbeteiligung nach der Pflichtschule insgesamt steigt. Ebenso ist ein Trend hin zu höheren Bildungsabschlüssen, also von der Matura aufwärts, zu beobachten. Je kürzer die Zuwanderung zurückliegt, desto höher ist der Grad der Bildung. Gleichzeitig zeigt der Monitor auf, dass Bildungsstand und Ausbildungsbeteiligung stark differenziert sind.

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Der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky sprach mit uns über die Wichtigkeit der gesellschaftlichen Vielfalt und warum diese für Wien unabdingbar ist.

 

Beteiligung an demokratischen Prozessen

Die demokratischen Teilhabemöglichkeiten für die Wiener gewinnen zunehmend an Bedeutung. Über ein Viertel der Wiener ist jedoch vom Wahlrecht ausgeschlossen, weil sie nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Das trifft viele Menschen, die schon mindestens zehn Jahre in Wien leben, aber die Einkommensvoraussetzungen für die Staatsbürgerschaft nicht erfüllen.

„Demokratische Teilhabe und Mitbestimmung stärken die Integration und den sozialen Zusammenhalt“, betont Czernohorszky. Der Integrationsstadtrat wird daher in den kommenden Monaten mit dem überparteilichen Expertenrat der Stadt Wien „forum.wien.welt.offen“ auch die Frage demokratischer Partizipationsmöglichkeiten beraten. Auf Initiative Wiens hat erst vergangene Woche die Tagung der Integrationslandesräte einstimmig beschlossen, kommendes Jahr eine Expertenkonferenz mit dem Titel „Teilhabe, Mitwirkung und politische Partizipation“ abzuhalten.