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MEDIZINISCHES WUNDER

„Ärzte verlangten, mich für einen meiner Zwillinge zu entscheiden“ (FOTOS)

Mc Donald-Zwillinge
(FOTO: zVg.)

Die Ärzte erklärten der werdenden Mutter, dass einer der zwei Zwillinge im Mutterleib sterben muss, sodass der Zweite überleben kann. Sie lehnte ab.

Amie McDonald und ihr Ehemann Paul wurden von den Medizinern vor die wohl schwerste Entscheidung ihres Lebens gestellt: entweder Ellis oder Blair. Ein Ultraschall in der zehnten Woche ergab, dass Amie mit Zwillingen schwanger ist.

„Es war im ersten Moment ein riesen Schock, allerdings überwog später die Freude“, erinnert sich die Mutter. Nur fünf Wochen später stellten die Ärzte bei einer Routineuntersuchung fest, dass Ellis nicht ordnungsgemäß heranwächst.

Er war viel kleiner als sein Bruder Blair und litt an einer intrauterinen Wachstumsretardierung, einer ist pathologischem Verzögerung des Wachstums eines Fötus in der Gebärmutter.

(FOTO: zVg.)

Solche Komplikationen treten bei rund zehn Prozent aller Schwangerschaften mit eineiigen Zwillingen auf. Die Embryos teilen sich eine Placenta und aufgrund einer ungleichen Verteilung der Plazentamasse kommt es zu einem gestörten Wachstum.

Ellis oder Blair?
Zudem hatte Ellis in zu wenig Flüssigkeit in seiner Fruchtblase: „Auf den Ultraschallbildern sah es so aus als sei er in seine Fruchtblase eingeschweißt, weshalb sich Ellis nicht bewegen konnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde uns erklärt, dass Ellis nur noch zwei Wochen zu leben hat. Uns wurde geraten Ellis abzutreiben, um Blair eine Chance zu geben“, so Amie.

Mittels eines operativen Eingriffes hätte man die Nährstoffzufuhr zu Ellis unterbrochen. Allerdings birgt solch eine Operation auch eine 40- bis 60-prozentige Chance, dass das zweite Kind Schäden davonträgt.

Dem Paar war von Anfang an klar, dass sie sich nicht für eines ihrer beiden Kinder entscheiden können. „Wir haben uns gegen eine OP entschieden. Wenn wir die Beiden schlussendlich wirklich verloren hätten, dann wäre es der Wille der Natur und nicht unsere Schuld gewesen“, so Paul.

Hilfe aus dem Netz
Es war eine mehr als schwere Zeit für das junge Paar. Amie durchforstete das Internet, um eine mögliche Lösung zu finden, mit welcher sowohl Ellis als auch Blair gerettet werden können.

(FOTO: zVg.)

Online stieß sie auf eine Selbsthilfegruppe, die ihr vorschlug, ihre Flüssigkeit- und Proteinzufuhr stark zu erhöhen, womit sie ihre Placenta stärken würde.

„Ich trank fünf Liter Wasser pro Tag und nahm 200 Gramm Proteine zu mehr – die Meisten durch Hühnerfleisch und Eier. Innerhalb von einigen Wochen war bei Ellis ein rapides Wachstum zu erkennen und auch die Flüssigkeit in der Fruchtblase wurde mehr“, erklärte Amie.

Komplikationen
Amie ließ sich zwei Mal die Woche im Krankenhaus untersuchen. Lange Zeit schien alles geregelt und perfekt zu sein. Allerdings kam es elf Wochen vor dem Geburtstermin zu Komplikationen.

Eine von Ellis‘ Herzklappen funktionierte nicht richtig. Die Ärzte rieten dem Paar zu einem sofortigen Kaiserschnitt, um die Kinder außerhalb des Mutterleibs behandeln zu können. Diesem willigten die Mc Donalds ein. Blair und Ellis erblickten in der 29 Schwangerschaftswoche das Licht der Welt.

(FOTO: zVg.)

Während Blairs Gesundheitszustand relativ stabil war und er nur eine Bluttransfusion benötigte, so musste Ellis noch im Kreissaal notoperiert werden.

Es dauerte einige Wochen bis die Zwillinge nach Hause durften. Nichtsdestotrotz sind sie dort nun angekommen und die Eltern überglücklich, da sie bis zum letzten Moment ihre Zweifel hatten, ob sie jemals Beide aufwachsen sehen werden.