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HOFFNUNG AUF ARBEIT

Arbeiterstrich: Für sechs Euro die Stunde auf der Baustelle

So werden die Alt-Migranten zunehmend vom österreichischen Arbeitsmarkt verdrängt. Insbesondere Personen ab 50 Jahren fürchten immer mehr um ihre Jobs. In den letzten Jahren hat die Finanzpolizei über 25.000 Strafanträge nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz und dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz eingebracht. Nach der Gastronomie mit 8.528 aufgegriffenen illegalen Beschäftigten folgt das Baugewerbe mit 5.063 bereits an zweiter Stelle. Doch die steigende Arbeitslosigkeit treibt die Menschen vermehrt in die Schwarzarbeit.

Vereinfachter Zugang durch EU

Wegen der geographisch günstigen Lage ist Österreich das Zielland vieler Arbeiter aus Slowenien, Tschechien, Slowakei oder Ungarn. Durch den EU-Beitritt sind auch Menschen aus Bulgarien und Rumänien am österreichischen Arbeitsmarkt interessiert. Tag für Tag, vor allem an den Wochenenden, warten Männer aus diesen Ländern am sogenannten „Arbeiterstrich“ in der Triesterstraße, in der Brünnerstraße oder in Wien-Ottakring, auf die Aufnahme einer illegalen Beschäftigung.

So auch Hristo B., dessen Familie auf sein Einkommen angewiesen ist. „Ich habe lange auch in Serbien gearbeitet. Aber als wir zur EU kamen, gingen wir immer mehr nach Österreich. Ich kann kein Wort Deutsch, da auf der Baustelle nur Türkisch, Bulgarisch und Serbisch gesprochen wird. Die einzige Österreicherin, die ich kenne, ist die Frau aus dem Supermarkt“, erzählt der bulgarisch-stämmige Bauarbeiter. Für Hristo und seine Kollegen wird sich auch künftig nichts ändern. Ihre einzige Hoffnung ist, dass der lange Winter bald vorbei ist, dann steigen die Aufträge und somit auch die Bezahlung.