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STAATSBESUCH

BiH und Österreich: Gemeinsame Geschichte – gemeinsame Zukunft?

Am 20. März 2017 empfing Bundeskanzler Christian Kern (r.) den Vorsitzenden des Ministerrates von Bosnien und Herzegowina Denis Zvizdić (l.) zu einem Arbeitsgespräch. (Foto: Andy Wenzel/Bundeskanzleramt)

Beim Staatsbesuch des bosnischen Premiers Zvizdić hat Bundeskanzler Kern die Bereitschaft unterstrichen, Bosniens Weg in die EU zu unterstützen. 

Am Montag, beim offiziellen Arbeitsbesuch des bosnischen Premiers Zvizdić, betonte der Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) die Bereitschaft, „den Weg Bosnien-Herzegowinas nach Europa zu unterstützen“. Der erste Schritt sei bereits mit der Überreichung eines EU-Fragekatalogs an Bosnien geschehen. Zvizdić betonte, ein EU-Beitritt sei das höchste außenpolitische Ziel seines Landes, wie die „Tiroler Tageszeitung“ berichtet.

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Heute beginnt der offizielle Arbeitsbesuch des bosnisch-herzegowinischen Premiers, Denis Zvizdić, in Österreich. Geplant sind zahlreiche Treffen mit hochrangigen österreichischen Politikern.

 

Laut Zvizdić sei Österreich der größte Befürworter des EU-Beitritts Bosnien-Herzegowinas. Man sei bemüht die Stärkung des Rechtsstaates und der Integration, sowie der Zusammenarbeit in der Region. Diesen Prozess würden weitere Abkommen in den Bereichen Bildung, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Tourismus fördern, so Zvizdić. Kern betonte, dass ein gemeinsames Vorgehen innerhalb Bosniens wichtig sei, da man dem Gesamtstaat zusammenarbeiten möchte.

Die Verbindung zwischen Österreich und Bosnien-Herzegowina sei nicht nur durch historisch bedingt. Auch der wirtschaftliche Faktor würde die beiden Länder einen. So haben österreichische Unternehmen seit 1955 1,7 Milliarden Euro in Bosnien-Herzegowina investiert. Österreich ist auch einer der wichtigsten Exportmärkte für Bosnien. Zvizdić unterstreicht auch die zahlreichen österreichischen Firmen in seinem Land, die zusätzliche Arbeitsplätze schaffen würden.

© Radule Božinović/KOSMO

„Die bosnische Community in Österreich zählt laut den letzten Studien rund 210.000 Personen und weist gleichzeitig auch die geringste Arbeitslosenquoten aller Migrantengruppen auf. Dies ist der beste Indikator für die Integration in eine Gesellschaft. Bosnier und Herzegowiner sind ein Beispiel für alle, nicht nur dafür, wie man die Republik Österreich ehrt und seinen Beitrag leistet, sondern auch wie man sein Herkunftsland liebt und diesem beisteht. Dies haben sie bereits mehrere Male bewiesen, vor allem als es zu den Überschwemmungen in Bosnien-Herzegowina kam“, so  der SPÖ Koordinator für Integration, Ahmed Husagić, welcher auch dem Team rund um Bundeskanzler Kern angehört.