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STADT WIEN & WAFF

„Bildungskonto für ALLE – gleiche Chancen bei beruflicher Weiterbildung“

Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner bei der Präsentation des neuen WAFF-Bildungskontos. (FOTO: David Bohmann / PID)

Heute wurde im Wiener Rathaus vonseiten der Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner und Leiterin des Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung, Monika Nigl das neue waff-Bildungskonto vorgestellt.

Mit 12,3 Prozent (-0,5 zum Vorjahr) ist die Arbeitslosenquote in Wien im Juli 2017 bereits zum neunten Mal in Folge gesunken. Wien verzeichnet auch einen neuen Beschäftigungsrekord mit 837.000 Beschäftigten.

„Es gibt aber trotzdem viel zu tun und diese Erholung zu begleiten. Wir müssen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jetzt rüsten, damit sie auch in Zukunft am Arbeitsmarkt bestehen können. Die zunehmende Digitalisierung stellt hier eine zusätzliche Herausforderung dar“, so die Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner.

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Unter die ersten 30 von mehr als 460 Bundeslistenplätzen hat es auch der aus Bosnien-Herzegowina stammende SPÖ-Politiker geschafft.

 

Die aktuelle Arbeitslosenquote zeigt deutlich: Je besser die Qualifikation umso geringer das Risiko des Jobverlustes. So beträgt sie bei Personen mit max. Pflichtschulabschluss 37,9 Prozent, mit Lehrabschluss hingegen „nur“ 14 Prozent und mit einer abgeschlossenen Berufsbildenden Mittleren Schule 6,6 Prozent.

„Damit Weiterbildung nicht am Geld scheitert!“ – Renate Brauner

Wien unterstützt daher über den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) die WienerInnen gezielt für bessere berufliche Entwicklungschancen und investiert in ihrer Aus- und Weiterbildung.

Über 10 Mio. Euro für Weiterbildung
„Mir ist es dabei ein besonders wichtiges Anliegen, dass alle die gleichen Chancen beim Zugang zu beruflicher Weiterbildung haben. Alle sollen die Möglichkeit bekommen, sich im Job zu verbessern. Weiterbildung darf nicht an finanziellen Hürden scheitern. Deswegen bieten wir über den waff eine Österreich weit einzigartige Palette an Förderungen. Alleine heuer können fast 10.000 WienerInnen für ihr berufliches Weiterkommen von einer Förderung des waff profitieren. Dafür stellen wir insgesamt 10,7 Mio. Euro bereit“, erklärte Brauner weiter.

(FOTO: Stadt Wien/waff; QUELLE: BMASK)

Mit dem Bildungskonto unterstützt der waff beschäftigte und arbeitsuchende WienerInnen. Es ist je nach individueller Voraussetzung von 300 bis 2.000 Euro gefüllt. Die Höhe des persönlichen Job-Gut-Habens hängt davon ab, welche Qualifikationen jemand hat, welchen beruflichen Entwicklungswunsch man mitbringt, wie viel man verdient und ob man arbeitssuchend oder beschäftigt ist.

Besondere Unterstützung für WienerInnen mit höchstens Pflichtschulabschluss
Zusätzlich zum Bildungskonto für alle WienerInnen verhilft der waff im Rahmen des Qualifikationsplans Wien WienerInnen mit maximal Pflichtschulabschluss vor allem auch mit entsprechenden Förderungen zu einer besseren Ausbildung.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung für das Nachholen des Lehrabschlusses oder für beruflichen Weiterbildung. Den Lehrabschluss können beschäftigte WienerInnen, die höchstens die Pflichtschule absolviert haben, mit dem waff-Chancen-Scheck übrigens zur Gänze kostenlos nachzuholen.

Informationsoffensive „Job-Gut-Haben“
Unter dem Slogan „Job-Gut-Haben“ startet ab 21. August auf breiter Basis eine Informationsoffensive zum waff-Bildungskonto. Neben Werbung auf Citylights, Digiscreens und am Infoscreen werden Print- und Online-Inserate sowie gezielte Werbung auf den sozialen Netzwerken dafür sorgen, möglichst viele WienerInnen zu erreichen und beim Weiterkommen im Beruf zu unterstützen.

Monika Nigl, Leiterin des Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung, bei der Präsentation des neuen WAFF-Bildungskontos. (FOTO: David Bohmann / PID)

FRECH-Frauen ergreifen Chancen
Berufstätige Frauen – vor allem die Teilzeit bzw. in schlechten oder schlecht bezahlten Jobs arbeiten -, bleiben oftmals bei der Weiterbildung auf der Strecke, nicht zuletzt aufgrund von Vereinbarkeitsproblemen zwischen Beruf und Privatleben.

„Die Konsequenz daraus sind fehlende berufliche Perspektiven mit allen negativen Folgeerscheinungen bis hin zur Altersarmut“, weiß Brauner. Mit seinem speziellen Programm „FRECH – Frauen ergreifen Chancen“ unterstützt daher der waff beschäftigte Wienerinnen dabei, neue Wege einzuschlagen, um es sich beruflich zu verbessern. „Seit kurzem haben wir auch ein Angebot für Frauen, die sich für die digitale Arbeitswelt gut rüsten wollen“, so die Stadträtin.

„Wir erleben derzeit eine Entspannung am Arbeitsmarkt“ – Renate Brauner.

FRECH bietet neben möglicher finanzieller Unterstützung für Weiterbildung vor allem auch professionelle Beratung sowie Workshops von Frauen für Frauen und Vorträge mit Expertinnen. Seit dem Start von FRECH vor 15 Jahren haben über 21.000 Wienerinnen ihre Chance ergriffen, um beruflich neu durchzustarten.

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Der waff unterstützt außerdem Frauen (und Männer) beim Wiedereinstieg nach der Babypause oder Pflegekarenz. Ist eine Aus- oder Weiterbildung notwendig, gibt es auch hier finanzielle Unterstützung.

(FOTO: Stadt Wien/waff; QUELLE: BMASK)

Erfolgsgeschichte waff
Die Förderangebote des waff-Bildungskontos wurde bisher schon sehr gut angenommen: In den letzten eineinhalb Jahren profitierten insgesamt 7.547 Wiener ArbeitnehmerInnen von der finanziellen Unterstützung des waff für ihre berufliche Weiterbildung.

Der überwiegende Teil, 71 Prozent (5.368 Personen) war zwischen 25 und 45 Jahre alt. Immerhin 14,6 Prozent (1.103 Personen) waren über 45 Jahre. Der Großteil der Weiterbildungen entfiel auf die auch in Zukunft am Arbeitsmarkt stark nachgefragten Bereiche Soziale Arbeit und Erwachsenenbildung; Büro und Rechnungswesen; Gesundheit und Medizin; Pädagogische Berufe.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum dafür rund 5 Mio. Euro investiert. 2017 stehen im Rahmen der Förderschiene Bildungskonto fast 4 Mio. Euro für die Weiterbildung zur Verfügung.

50 Prozent mit Migrationshintergrund
Von ingesamt circa 31.000 weisen etwa 18.800 der waff-KundInnen einen Migrationshintergrund auf. Dies ergab die Evaluierung der Daten des waff, wobei der Migrationshintergrund nach Herkunftsprache erhoben wurde.

Von allen waff-KundInnen gaben rund 3.441 eine der Sprachen des ehemaligen Jugoslawiens als ihre Muttersprache an. In genauen Zahlen waren es vergangenes Jahr 563 Personen mit Bosnisch, 495 mit Kroatisch und 2.383 mit Serbisch als Muttersprache.