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FINANZIELLE REVOLUTION

Bitcoin: Immer mehr Österreicher nutzen Digitalwährungen

Bitcoin
(FOTO: iStock Photo)

Die Popularität um Bitcoins steigt immer mehr an. Laut einer aktuellen Umfrage wollen rund 40 Prozent der Österreicher mit Kryptowährungen zahlen. Die Angst vor Hackerangriffen und die hohe Unbeständigkeit der Zahlungsmittel schürt Misstrauen unter den Verbrauchern.

Für mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung sind die digitalen Zahlungsmittel Bitcoin und Ethereum ein Begriff. Rund sechs Prozent der Befragten gaben an diese im Internet bereits genutzt zu haben. Nur ein Viertel der 500 Umfrageteilnehmer, die Juli und August im Auftrag des Handelsverbands befragt wurden, konnten mit den Digitalwährungen nichts anfangen.

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Große Sicherheitsbedenken
47 Prozent der Studienteilnehmer sind überzeugt, dass Bitcoin und weitere Währungen demnächst im Handel präsent sein werden. Realistisch wäre der Einsatz der Kryptowährung vor allem bei Einkäufen bei großen Anbietern wie Amazon. Auch beim Download von Musik und Videos, oder bei der Bezahlung von Bestellungen auf Ebay und Willhaben, würden 40 Prozent der Befragten auf digitale Zahlungsmittel zurückgreifen. Sogar Überweisungen ins Ausland könnten mit Bitcoins problemlos getätigt werden. Doch die Euphorie wird durch die große Skepsis der User gedämpft. Fast die Hälfte der Teilnehmer haben große Sicherheitsbedenken.

Zu hohes Risiko
Die hohen Kursschwankungen des virtuellen Geldes sind für ein Drittel der Studienteilnehmer zu riskant. So werden persönliche Ansprechpartner bei Banken bevorzugt, sollte es etwaige Probleme bei Zahlungen geben. Ganze 37 Prozent bleiben gegenüber dem Zahlungsmittel im Internet misstrauisch. Nur 13 Prozent sind der Meinung, dass klassische Banken durch den Vormarsch der digitalen Währungen bald überflüssig werden. Einen Vorteil habe die Währung jedoch, da Geldinstitute keinen Zugriff auf die Zahlungsmittel haben. So erlebte Bitcoin einen neuen Höhenflug und überstieg in ihrer zehnjährigen Geschichte die 4200 Dollar-Marke. Dies entspricht einem vierfach höheren Kurswert, der im Jahre 2009 bei einem Bitcoin gerade einmal ein paar Cent berechnete.

Revolution der Finanzwelt
Wie viele andere Zahlungsmittel werden Bitcoins abseits jeder Aufsicht durch Staaten oder Banken von Nutzern erschaffen, kontrolliert und auf Onlineplattformen gegen klassische Währungen gehandelt. Die Grundlage dafür bietet die Blockchain-Technologie, die eine große dezentrale Datenbank ist, welche auf viele Rechner verteilt wurde. So hat jeder Teilnehmer dieselben Zugriffsrechte. Dies soll Fälschungen und nachträgliche Manipulationen verhindern. Während die einen in Bitcoins die Entwicklung einer weltweiten Reservewährung sehen, warnen andere vor enormen Risiken. So wären hohe Volatilität und irreversible Verluste gar nicht so abwegig. Auch kriminelle Geschäfte könnten durch die globalen Zahlungen, die rasch und anonym abgewickelt werden können, verstärkt. Die österreichische Finanzaufsicht warnte vor dem „hochspekulativen“ Investments in Bitcoins. Für den Chef des Handelsverbands Rainer Will sind diese jedoch die größte Innovation seit der Erfindung des Internets.

Fehlende Regulierung
Rainer Will setzt alles daran die Regulierung der Technologie in Österreich zu verbessern, da sie mittlerweile in der breiten Masse angekommen sei. So werde die gesetzliche Verandkerung eines neuen, begleitenden Konzessionierungsverfahrens bei der Finanzmarkaufsicht das erste Ziel für Bitcoins sein. Zudem soll eine Legaldefinition für den Begriff „virtuelle Währung“ gefunden werden, der unter anderem auch zur Aufklärung von Unternehmen und Konsumenten beitragen soll. Bisher sind Bitcoins im Einzelhandel eher selten anzutreffen. Unter den Ausnahmen findet sich die Internetseite Lieferservice.at, die Kunden erlaubt das Essen mit der digitalen Währung zu bezahlen. Ab Juli will eine internationale Textilkette, die demnächst in die Shopping City Süd einzieht, mit der neuartigen Währung anknüpfen. Seit Juli kann bei der Post Bargeld in Kryptowährung getauscht werden und laut Will sei es nur mehr eine Frage der Zeit bis Amazon diese Zahlungsmöglichkeit anbietet.