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MORDDROHUNGEN

Bosnien-Beauftragter Inzko nicht mehr willkommen

(Foto: N1)

Der internationale Bosnien-Beauftragte Valentin Inzko ist erneut mit Morddrohungen von bosnischen Serben konfrontiert.

Der internationale Bosnien-Beauftragte Valentin Inzko ist erneut mit Morddrohungen von bosnischen Serben konfrontiert. Wie der Österreicher am Mittwoch gegenüber dem bosnischen TV-Sender N1 erläuterte, habe er 5.000 Briefe mit der Botschaft „Inzko go home“ erhalten, darunter auch 20 Morddrohungen. Eine Drohung richtete sich auch an seinen Sohn.

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Der Vertreter Österreichs in Sarajevo hatte sich kritisch über ein für September geplantes Referendum zum künftigen “Nationalfeiertag” der Republika Srpska geäußert. Dodik ließ daraufhin seiner Wut freien Lauf.

 

Die Briefe enthielten unter anderem Formulierungen wie „Gavrilo Princip wird zurückkehren“ und „Am 28. Juni sollst Du dich in Acht nehmen“ in Anspielung auf das Attentat auf den österreich-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand 1914 in Sarajevo.

Einige Briefe waren auf Deutsch verfasst, wie Inzko gegenüber dem Sender N1 erzählt. Er habe daraufhin die bosnische Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Der RS-Präsident, Milorad Dodik, habe den österreichischen Diplomaten als „politische Prostituierte“ bezeichnet.

Inzko hatte den bosnisch-serbischen Nationalfeiertag, der an die Gründung der Republika Srpska am 9. Jänner 1992 erinnert, kritisiert. Dieser war vom Verfassungsgericht Bosnien-Herzegowinas zwar für verfassungswidrig erklärt worden, wurde aber nach einem Referendum dennoch als nationaler Feiertag der Republika Srpska bestätigt.