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FPÖ-Kandidat schickt Nazi-Fotos von sich an Freundin

FPÖ-Kandidat Nazi-Fotos Standard
(FOTO: Facebook-Screenshot/Der Standard)

Die Fotomontagen zeigen den Funktion des Rings Freiheitlicher Jugend bei den Nürnberger Prozessen. Verschickt hat er die Bilder via Whatsapp.

Schwere Anschuldigungen werden nun gegen den Berufssoldaten und FPÖ-Kandidaten Andreas Schmidt erhoben. Er soll via Whatsapp Fotos versendet haben, auf welchen er neben Nazi-Größen zu sehen ist. Hierbei handelt es sich selbstverständlich um Fotomontagen.

Ein Bild zeige ihn auf der Anklagebank bei den Nürnberger Prozessen zeigen. Dem nicht genug steht auf dem Bild noch „Don’t cry because it’s over, smile because it happened“ (Weine nicht, weil es vorbei ist, lächle, weil es passiert ist) geschrieben. Ein weiteres Foto zeige ihn im deutschen Reichstag hinter Adolf Hitler.

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An den Wiener Straßen gibt es auffällig zerstörte Politikwerbung. Hitlerbärtchen, Schmierereien und Verunstaltungen jeglicher Art zieren die Plakate aller Parteien.

Auf Nachfrage des „Standard“ antwortete Schmidt, dass er diese Fotomontagen nur „seiner Lebensgefährtin zur Kenntnis gebracht“ habe. „Darüber hinaus halte ich fest, dass diese Fotos, wenn überhaupt, lediglich in privaten Chatverläufen aufgetaucht sein können und niemals veröffentlicht wurden“, so Schmidt in einer E-Mail an die „Standard“-Redaktion.

Chat-Verläufe auf anonymer Quelle
Der Beschuldigte gab zudem an, dass er diese Fotomontagen nicht selbst erstellt hätte, sondern dass diese von einem Grundwehrdiener stammen, welcher ihm diese zugesandt haben soll. „Ich habe damals schon angemerkt, dass diese geschmacklos und verurteilenswert sind“, verteidigt sich Schmidt.

„Der Standard“ hat die Whatsapp-Verläufe aus anonymer Quelle erhalten. Daraus geht hervor, dass Schmidt sie in Whatsapp an einen oder mehrere unbekannte Teilnehmer versandt hat.

Warum ein Grundwehrdiener diese Art von Fotomontagen erstellen sollte, wollte Schmidt nicht beantwortet. Er behauptete später nur noch, dass das Handy seiner Freundin vermutlich „gehackt“ wurde. Dies sei auch der Grund dafür, dass die Fotos in Umlauf kamen.

„Aus dem Zusammenhang gerissen“
In seiner Stellungnahme schreibt der FPÖ-Kandidat weiter, dass die Nazi-Fotomontagen „aus dem Zusammenhang gerissen“ seien, da „ein Bekannter“ Schmidts Kopf auch auf das Bild vom Attentat von John F. Kennedy und den Parteitag der kommunistischen Partei in China kopiert hatte. Schmidt selbst habe die ganze Bilder-Aktion nur als Lustigmachen über sein Studium gesehen.

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Steirischer FPÖ-Kandidat
Schmidt ist nicht nur beim Ring Freiheitlicher Jugend, sondern auch als Gemeinderat in Köflach tätig. Zudem ist er auch auf der Landes- und Bundesliste der FPÖ für die kommenden Nationalratswahl zu finden.

„Ich kann mir diese Vorgehensweise nur damit erklären, dass versucht wird, meine Person und offenbar auch die FPÖ im Wahlkampf in ein schlechtes Licht zu bringen“, schreibt Schmidt abschließend.

Der Beschuldigte soll zudem dem Standard und dem Redakteur persönlich mit rechtlichen Schritten gedroht haben, insofern diese Bilder in die Öffentlichkeit gelangen.

Das Bundesheer verlautbarte in der ersten Reaktion, dass nun Fakten erhoben und rechtliche und disziplinäre Schritte überprüft werden.