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UNABHÄNGIGKEIT

Grenzziehung: So würde der Balkan nach Dodiks Vorstellungen aussehen (VIDEO)

Milorad Dodik - Balkankarte Deutsch Welle
(FOTO: Youtube-Screenshot, Deutsche Welle)

„Bosnien wird in dieser Form nicht bestehen bleiben“, so der Präsident der Republika Srpska Milorad Dodik gegenüber der „Deutschen Welle“.

Ein Referendum über die Unabhängigkeit der Entität Republika Srpska vom Staat Bosnien-Herzegowina stehe laut Dodik nicht auf der Agenda.

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Die Regierungsvertreter der Republika Srpska (RS) riefen alle serbischen Politiker in bosnisch-herzegowinischen Instituten auf, ihre Arbeit niederzulegen.

„Spekulationen, Meinungen der Parteien und einzelner Individuen gibt es zu diesem Thema zweifellos und es ist nicht so, als gebe es keinen öffentlichen Diskurs. Bei den zuständigen Institutionen ist es jedoch kein Thema“, so der RS-Präsident.

Dodik fügte zudem hinzu, dass Bosnien-Herzegowina ein gescheiterter Staat sei und dass die Serben „nicht ohne Alternative“ dastünden. „Wir sind keine Abenteurer, wie uns so manch einer darstellt. Wir sind keine dummen Nationalisten. Ich bin mir im Klaren darüber, dass man für die Erreichung solcher Elemente einen politischen Rahmen und eine politische Umgebung schaffen muss“, erklärte er weiter.

Derzeit würde man genau an jener Erschaffung des „notwendigen politischen Rahmens“ arbeiten, um in der Region und in Europa auf Akzeptanz und Verständnis zu stoßen.

Auf die Frage, ob in der Republika Srpska ein Unabhängigkeitsreferendum abgehalten werde, sobald der Daytoner Friedensvertrag nicht funktioniert, antwortete Dodik: „Sobald es nur eine minimale Chance gibt, würde ich eine Volksabstimmung abhalten.“

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„Wenn der Kosovo kann, wieso kann die RS nicht?“
Während des Interviews brachte der RS-Präsident zudem die Unabhängigkeit des Kosovo in direkte Verbindung mit jener, der Republika Srpska. „Ich bin nicht gegen eine Unabhängigkeit des Kosovo. Ich bin für ein Gespräch zwischen Belgrad und dem Kosovo und wenn Belgrad so entscheidet, habe ich nichts dagegen.“

Allerdings dränge sich bezüglich dieses Themas folgende Frage bei ihm auf: „Wieso kann die Republika Srpska dann nicht das Gleiche tun. Wenn es das Recht für die Einen gibt, dann muss dies auch für andere gelten.“

Am Ende des Interviews zeichnete Dodik eine Karte der Balkanregion mit jenen Grenzen, die er selbst ziehen würde – die RS und Serbien als einen Staat und der Kosovo unabhängig, jedoch ohne den südlichen, mehrheitlich serbischen Teil.

Das komplette Interview in Videoform findet ihr auf der nächsten Seite!