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Handelskrieg am Balkan: Kroatien versteuert Einfuhr von Essen aus Bosnien und Serbien

Die Handelsbeziehungen am Balkan sind angespannt. (Foto: zVg.)

In der Westbalkan-Region sind die Handelsbeziehungen derzeit angespannt. Auslöser ist eine drastische Erhöhung der Gebühren für phytosanitäre Kontrollen bei Lebensmittelimporten aus Bosnien-Herzegowina und Serbien.

Das Gemüse und Obst, das aus dem Westbalkan nach Kroatien importiert wird, könnte künftig teuer werden. Seit Anfang August hat Kroatien die Gebühr für Qualitätskontrollen bei der Einfuhr von pflanzlichen Agrarprodukten aus Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro und Serbien von 22 Euro auf 270 Euro erhöht. Die Staaten des Westbalkans werfen Kroatien Diskriminierung und Protektionismus vor.

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Damit verstößt Kroatien auch gegen die Bestimmungen der Welthandelsorganisation (WTO) und die Abkommen der EU mit den sechs Beitrittskandidaten. Bosnien-Herzegowina hat bereits eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingelegt, Montenegro bei der WTO. Derzeit werden Gespräche zwischen den zuständigen Ministerien geführt. Laut dem bosnischen Außenminister, Mirko Sarovic, würde Kroatien dem Druck nachgeben und sei bereit die Gebühren zu senken. Wie hoch der neue Betrag sein wird und wann dieser in Kraft tritt, ist noch ungewiss, wie Sarovic gegenüber bosnischen Medien äußerte. Die Neuregelungen der Qualitätskontrollen haben einen enormen Schaden angerichtet. Einige bosnische Unternehmen haben die Ausfuhr ihrer Waren nach Kroatien eingestellt, so Sarovic. Bei einer Krisenkonferenz in Sarajevo haben sich die betroffenen Länder haben Kroatien ein Ultimatum, bis kommenden Montag, gestellt. Sollte dieses nicht eingehalten werden, würden die Westbalkan-Länder strengere Kontrollen für kroatische Produkte einführen.

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