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"NDH-FEIER"

Hitler-Gruß und Ustaša-Transparente mitten in Zagreb

NDH-Versammlung Ban Jelacic Platz
(FOTO: zVg.)

Für viel Wirbel sorgt der Aufmarsch einer Gruppe profaschistischer Jugendlicher, welche sich am Tag der Gründung des Unabhängigen Staates Kroatien in der Hauptstadt zusammenfanden.

Gestern kursierten im Internet zahlreiche Fotos, welche das Zusammentreffen von rund 30 Personen am Ban Jelačić-Platz in Zagreb dokumentieren.

Die Teilnehmer grüßten einander mit gehobener rechter Hand und trugen Ustaša-Symbole, sowohl auf ihrer Kleidung als auch auf den Transparenten, bei sich. Dem nicht genug, waren auch anti-serbische Parolen in Großbuchstaben, wie „Töte den Serben!“ zu lesen.

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Ein Bericht des Serbischen Nationalrates in Kroatien, welcher Statistiken aus 26 Gemeinden und Städten des Landes umfasst, zeigt ein besorgniserregendes Ergebnis.

 

Bizarre Szenen, welche von vielen Medien und Privatpersonen im ersten Moment als Fotomontage abgetan wurden. Der Aufmarsch wurde, jedoch, auf von den Sicherheitskameras am Zagreber Hauptplatz gefilmt.

Erst gestern, 24 Stunden nach dem Vorfall, wurde seitens der zuständigen Organe bestätigt, dass polizeiliche Untersuchungen folgen werden.

Gründungstag der NDH – Vasallenstaat des Dritten Reiches
Grund für den Aufmarsch der Profaschisten war der Gründungstag des Unabhängigen Staates Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska – NDH), welcher von 1941 bis 1945 bestand und von dem faschistischen Führer, Ante Pavelić, geführt wurde.

Auch wenn der Name darauf schließen lässt, dass es sich um einen unabhängigen Staat handle, so war er de facto ein Protektorat des Dritten Reiches bzw. des faschistischen Italiens.

Die NDH übernahm auch die Nürnberger Rassengesetze, die institutionalisierte bzw. juristische Grundlage der nationalsozialistischen Ideologie und führte systematische Ermordungen von ethnischen Minderheiten, hauptsächlich Serben, Juden und Roma, sowie von Oppositionellen, Gegner des Hitler- und Mussolini-Regimes, durch.

Untersuchungen folgen
Auch wenn die Polizei den Hauptplatz immer wieder kontrolliere und sogar Beamte in Zivil für Sicherheit sorgen würden, sei ihnen – wie offiziell verlautbarte wurde – dieser Vorfall entgangen.

„Angesichts der Tatsache, dass bei dieser Versammlung Transparente mit nicht zu billigenden Inhalten verwendet wurde, wird eine kriminalistische Untersuchung durchgeführt, um Beteiligten für die verfassungswidrige Handlung zur Rechenschaft zu ziehen“, war in der offiziellen Aussendung der Zagreber Polizei zu lesen.