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Integration & Zusammenleben: Studien über Muslime in Österreich (GRAFIKEN)

Muslime in Österreich MSNÖ-Studienvergleich
(FOTO: iStockphoto)

Die Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ) fasste die Studien des Österreichischen Integrationsfonds und der Bertelsmann-Stiftung zusammen.

Das Zusammenleben mit Muslimen und der Islam stellen Top-Themen der Politik und der öffentlichen Diskurse dar. Dieser Trend ging auch nicht an der Wissenschaft vorbei. So erscheinen vermehrt Studien über die Integration von Muslimen bzw. das Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen.

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Im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) befragte der Meinungsforscher von GfK Austria, Rudolf Bretschneider, 1.000 Österreicher ab dem 16. Lebensjahr.

 

Nationale Verbundenheit? – Willkommen in Österreich?
Sowohl der ÖIF als auch die Bertelsmann-Stiftung stellten die Frage nach der nationalen Verbundenheit. Der Forschungsbericht des Österreichischen Integrationsfonds kam zum Ergebnis, dass sich 37 Prozent sehr oder eher Österreich verbunden fühlen. 35 Prozent der Befragten gaben an, dieses Gefühl sehr oder eher für ihr Heimatland zu empfinden.

Die Studie zeigt zudem, dass Unterschiede hinsichtlich der Herkunft bestehen. Befragte aus Syrien, Tschetschenien und Somalia fühlen sich unter allen Teilnehmern ihrem Heimatland am stärksten verbunden.

Muslime aus Bosnien-Herzegowina gaben an, sich zu 34 Prozent eher/sehr Österreich verbunden zu fühlen. Bei 38 Prozent sei das Gefühl eher gleich, während 29 Prozent eine größere Verbundenheit zum Heimatland empfinden.

Völlig willkommen in Österreich fühlen sich rund ein Drittel der Befragten, währen 45 Prozent angaben, hier „eher schon“ zu Hause zu sein. Drei Prozent haben das Gefühl, gar nicht willkommen zu sein.

(FOTO: MSNÖ/Österreichischer Integrationsfonds)

Die Studie der Bertelsmann-Stiftung kam zum Ergebnis, dass sich rund 70 Prozent sowohl mit dem Herkunftsland als auch mit Österreich verbunden fühlen.

Zwölf Prozent der Befragten fühlen sich nur zum Herkunftsland hingezogen. Dieser Wert ist im internationalen Vergleich zwischen einem und drei Prozent höher als in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, sowie der Schweiz.

42 Prozent der Muslime hochreligiös – Bosniaken zu 13 Prozent
Wie aus der Bertelsmann-Studie hervorgeht, bezeichnen sich 52 Prozent der befragten Muslimen als mittelreligiös. Im Vergleich zur österreichischen Gesamtbevölkerung sind Muslime deutlich religiöser (52 zu 18 Prozent).

In der ÖIF-Studie wurde die Religiosität auch nach dem Herkunftsland aufgeschlüsselt. Muslime aus Somalia (69 Prozent) und Tschetschenien (50 Prozent) sind im Ländervergleich am religiösesten. Bosniaken und Iraker sind laut diesem Ergebnis mit 12 und 14 Prozent sehr gläubig, bzw. 39 und 48 Prozent eher gläubig.

(FOTO: MSNÖ/Österreichischer Integrationsfonds)

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Deutsch bereits im Kindesalter gelernt
37 Prozent der während der Studie des Bertelsmann-Instituts befragten Muslime aus Österreich gaben an, bereits als Kind Deutsch gelernt zu haben.

Die größten Unterschiede zeigen sich bei einem Generationsvergleich. Während 21 Prozent der ersten Generation angaben, die Landessprache als erste Sprach gelernt zu haben, so beläuft sich dieser Prozentsatz bei in Österreich Geborenen auf 70 Prozent.

(FOTO: MSNÖ/Bertelsmann-Stiftung)

Österreichische Gesetze oder islamisches Recht?
Der ÖIF ging in seiner Forschung auch der Frage nach, ob gläubige Muslime die in Österreichischen Gesetze als angemessen wahrnehmen. Positiv antworteten die befragten Bosniaken (76 Prozent), gefolgt von Türken (66 Prozent).

Dass islamische Rechtsvorschriften beachtet werden sollen, befanden Muslime aus Tschetschenien mit 38 Prozent am häufigsten, gefolgt von Afghanen (30 Prozent) und Somaliern (24 Prozent).

(FOTO: MSNÖ/Österreichischer Integrationsfonds)

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Österreich Spitzenreiter im Diskriminieren
Im Durschnitt gaben 56 Prozent aller Befragten der Bertelsmann-Studie an, noch nie Opfer von Diskriminierung gewesen zu sein. Österreich befindet sich in diesem Ranking mit 32 Prozent deutlich hinter der Schweiz (65 Prozent) oder Deutschland (63 Prozent).

Dieses Ergebnis geht einher mit einer Ablehnung muslimischer Nachbarn. So lehnen 28 Prozent der in Österreich lebenden Nicht-MuslimInnen MuslimInnen in der eigenen Nachbarschaft ab. Am geringsten ist diese Ablehnung in Frankreich (14 Prozent).

Die komplette Analyse der beiden Studien findet ihr auf der Homepage der Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen.

(FOTO: MSNÖ/Bertelsmann-Stiftung)