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KRITIK

Islamische Glaubensgemeinschaft: „Kurz schürt die Islamfeindlichkeit“

Sebastian Kurz Islamfeindlichkeitsvorwurf
(FOTO: BMEIA,Flickr/Minoritenplatz8/Mahmoud)

Auf Kurz‘ Forderung nach einer Schließung von muslimischen Kindergärten reagierte die Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich mit heftiger Kritik.

„Es soll keine islamischen Kindergärten geben“, betonte Kurz. Diese seien sprachlich und kulturell von der Mehrheitsgesellschaft abgeschottet und würden vom Steuerzahler auch noch gefördert. Dies erklärte der ÖVP-Chef Sebastian Kurz im „Kurier“-Gespräch, bezogen der islamischen Kindergärten in Wien.

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Die Regierung hat sich auf ein Angebot an die Grünen, betreffend Bildungsreform, geeinigt. Zum Reformpaket zählen die Einrichtung von Bildungsdirektionen in der Schulverwaltung und die Ausweitung der Schulautonomie.

Kurz darauf äußerte sich auch der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky und fordert konkrete Anhaltspunkte für Verstöße. Auf der anderen Seite bezeichnet die FPÖ Kurz als „Ankündigungsweltmeister“, während die Grünen die Forderungen des ÖVP-Chefs als „billiges Wahlkampfgetöse“ abtun.

Auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) kritisierte Kurz‘ Vorhaben . „“Wir finden die Aussagen nicht sinnvoll und verstehen auch nicht, aus welchem Anlass er das macht“, sagte IGGiÖ-Sprecherin Sevgi Kircil im Ö1-Mittagsjournal.

„Ich bin auch Integrationsminister, daher bin ich dagegen, dass es Parallelgesellschaften gibt.“ Durch islamische Kindergärten würden jedoch Parallelgesellschaften ab dem dritten Lebensjahr gefördert“, so der Integrationsminister weiter.

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Ebenso ist Kircil, dass Kurz die „Islamfeindlichkeit ein bisschen schüre“. Das Misstrauen in der Mehrheitsbevölkerung gegenüber Muslimen sei ohnehin hoch und würde durch solche Aussagen noch weiter steigen.

Zustimmend zeigt sich Kircil, wenn es darum geht, die Qualität der Kindergärten zu erhöhen – allerdings in allen, da es ein bildungstechnisches Problem sei. Die IGGiÖ-Sprecherin fügte außerdem hinzu, dass gemeinsame Kindergärten sinnvoll seien, jedoch würden darin derzeit muslimische Kinder benachteiligt.