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KROATIEN

Jasenovac: Boykott und Ustascha-Gruß überschatten Gedenken

Jasenovac - Monument
Die "Steinerne Blume", das Denkmal für die Opfer von Jasenovac, wurde von Bogdan Bogdanović entworfen und 1966 erbaut. (FOTO: Wikimedia Commons/Modzzak)

Während Kroatien zum zweiten Mal ein offizielles Gedenken veranstaltete, sorgen Gegenaktionen und ein HOS-Denkmal für Aufsehen.

Das Gedenken an die Opfer von 1941 bis 1945 stehen jedes Jahr unter keinem guten Stern, da innerhalb Kroatiens, aber auch in der gesamten Westbalkanregion eine große Polemik über die Ereignisse während des zweiten Weltkrieges herrscht.

Die offizielle staatliche Gedenkfeier fand am Sonntag statt. Jedoch war der Marsch durch die Gedenkstätte in Jasenovac, angeführt vom konservativen Premierminister Kroatiens, Andrej Plenković, laut regionalen Medienberichten um einiges kleiner als am Vortag, als Opferorganisationen als Boykott eine eigene Feier veranstalteten.

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Vergangenes Wochenende fanden Gedenkfeiern anlässlich des Massakers von Bleiburg statt. Bedenklich ist, dass die Feierlichkeiten allerdings vom Gedenken stark in Richtung Propaganda ideologischer Werte abrücken.

 

Diese Gegenveranstaltung, organisiert vom Verband der antifaschistischen Kämpfer und kroatischen Antifaschisten (SABA) und dem Serbischen Volksrat (SNV), war ein öffentlicher Aufruf gegen den wachsenden geschichtlichen Revisionismus in Kroatien.

Ein drittes, separates, Gedenken plant die jüdische Gemeinde Kroatiens am Montag. Ebenso hätten laut der offiziellen Pressagentur Kroatiens, Hina, an der staatlichen Gedenkfeier weder Lagerüberlebende teilgenommen noch seien Reden gehalten worden.

Ustascha-Gruß-Tafel überschattet Jasenovac
Neben aktuellen politischen Geschehen ist den Opferorganisationen vor allem eine Gedenktafel mit dem Gruß „Za dom – spremni“ ein Dorn im Auge. Diese umstrittene Aufschrift „ziert“ eine im Vorjahr in der Nähe des KZs aufgestellte Tafel…