Der Wiener Box-Champion Gogi Knežević (37) zieht sich vom aktiven Profiboxsport zurück. Das gab er heute erstmals für KOSMO bekannt.
Der WBC-Europameister, WBF-Interkontinental-Meister und GBU-Weltmeister hat in seiner 14-jährigen Karriere nicht nur viele Titel geholt, sondern auch zahlreiche Kämpfe im Ausland bestritten, mit denen er zum Aushängeschild für den österreichischen Boxsport wurde. „Ich habe genug. Obwohl ich top-fit bin, spielt das Alter natürlich auch eine Rolle. Ich werde 38 und habe so viele Schlachten im Ring hinter mir. Aber es geht vor allem darum, dass ich nicht mehr viel sehe, was ich aus Österreich erreichen könnte. Ich habe mehr erreicht, als ich mir jemals erträumen konnte“, sagt Gogi im KOSMO-Gespräch.
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Der Wiener Box-Champ Gogi Knežević (37) verrät uns im exklusiven Interview, warum er gegen Marcos Nader doch nicht boxen wird. Ebenso spricht er mit uns offen über brisante Themen wie seine Zeit im Gefängnis und seine Zeiten als „Bua“ von Rotlicht-König Harald H.
Letzter großer Kampf
Letzte Woche verlor der Wiener mit serbischen Wurzeln den Kampf gegen David Cummings um den WBO-Europameistertitel im Mittelgewicht in Edinburgh (Schottland, Großbritannien). „Es war ein Moment, ein Schlag, mit dem mich Cummings erwischt hat, aber ich bin nach sieben Sekunden aufgestanden. Trotzdem hat der Ringrichter den Kampf danach abgebrochen, aber so ist nun mal der Boxsport“, sagt Knežević. Den Kampf bereut er nicht – im Gegenteil. „Es war mir eine Ehre, dass ich in meinem letzten Box-Jahr noch so einen großen Kampf bekommen habe, der auf dem Top-Fernsehsender Channel 5 live übertragen wurde“, so der Boxer „Ich habe mich nicht zuhause in Wien versteckt und habe keinen einzigen Kampf im Ausland gescheut, sei es bei Eurosport in Paris, in Kanada, in Deutschland oder anderswo“, zieht der Wiener Champ Fazit.
Boxen: „In Österreich noch immer eine Randsportart“
Knežević, mit dem wir vor einigen Monaten ein ausführliches Interview über seine Karriere führten, kritisiert, dass Boxen in Österreich noch immer „eine Randsportart ist“. „Ich habe versucht viel zu tun, dass sich der Status des österreichischen Boxsports verbessert. Und obwohl mittlerweile nicht mehr 200 sondern tausend Leute zu den Kämpfen kommen, steckt vieles noch in den Kinderschuhen“, so der Wiener Serbe. „Nun räume ich das Feld und mache Platz für die Jungen. Ich hoffe, sie werden es leichter haben in Form von besseren Bedingungen für den Box-Sport in Österreich“, fügt er hinzu.
Fazit
„Die letzten 14 Jahre waren eine wunderschöne Zeit. Ich will mich vor allem bei meiner Familie, meinen Fans, aber auch hier nochmal bei jedem Sponsor bedanken, der mich unterstützt hat“, sagt der Boxer, der sich jetzt vor allem auf die Familie und später auf das Immobiliengeschäft konzentrieren will. „Ich werde natürlich weiter trainieren, aber ich seh mich nicht als Box-Trainer oder in irgendeiner anderen Funktion im Boxsport“, so Knežević abschließend.
Eine Auflistung der Highlights aus seiner Karriere:
2004 Österreichischer Meister der Amateure
2006 Serbischer Meister der Profis
2007 Österreichischer Meister der Profis
2009 WBC-EU Kampf in Paris live auf Eurosport
2012 GBU Weltmeister
2013 WBF Interkontinental-Meister
2014 WBA-Titel Kampf in Canada
2016 WBC Europameister im Mittelgewicht / Erster WBC Champion in der österreichischen Box-Geschichte
2017 WBO-Titelkampf in England (live auf Channel 5)
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