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RÜCKBLICK

Kindheit im Krieg: Die dramatischen Geschichten von Džeko&Co

(Foto: bnm.ba)

Letzte Woche hat der kroatische Fußballer mit bosnischen Wurzeln, Dejan Lovren, mit seinem Dokumentarfilm über sein Leben als Kriegsflüchtling für Aufsehen gesorgt. Sein Weg führte an der bosnischen Nationalmannschaft vorbei. Doch wie ist es dieser Mannschaft während der Kriegsjahre entgangen?

Mit seinem Film über den Krieg in Bosnien-Herzegowina und seine Flucht, wirbelte Dejan Lovren viel Staub auf. Der Fußballspieler mit bosnischen Wurzeln, entschied sich für Kroatien zu spielen und genießt internationalen Erfolg. Mit seiner Geschichte wollte er die Menschen für Flüchtlinge aus Syrien sensibilisieren.

Doch wie ist es den anderen bosnischen Fußballspielern während dieser schweren Zeit ergangen? Ihr Weg war teilweise sehr dramatisch und hätte vielleicht durch einen falschen Schritt beendet werden können – und heute hätten wir uns nicht an ihrem Erfolg erfreuen können. Diese Spieler hatten eine Kindheit, die durch Kriegsangst, Vertreibung und traumatische Ereignisse geprägt war. Sie haben dennoch Bosnien-Herzegowina zur ersten WM-Teilnahme verholfen.

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Der bekannte kroatische Fußballer Dejan Lovren veröffentlicht in Kürze einen eigenen Dokumentarfilm über seine Erfahrungen als Flüchtling während des Krieges in B&H.

 

Edin Džeko war zu Kriegsbeginn sechs Jahre alt und überlebte nur knapp ein Massaker im Stadtteil „Otoka“. Viele seiner Freude wurden während des Krieges getötet. „Ich erinnere mich dass ich sehr oft geweint habe als Kind da immer die Gefahr bestand dass ich getötet werde. Meine Mutter hat mein Leben gerettet als sie mir einmal nicht erlaubte mit meinen Freunden draußen auf einer Wiese zu spielen. Einige Minuten später fiel genau eine Granate auf diese Wiese“, so Džeko über seine schwere Kindheit.

Sein Mannschaftskollege Asmir Begović wurde als vierjähriger aus seiner Heimatstadt Treibinje vertrieben. Mit seiner Familie wanderte er zuerst nach Deutschland aus und nachher nach Kanada. Seine Karriere baute er sich durch zahlreiche englische Vereine auf und heute ist er beim FC Chelsea unter Vertrag, wie BNM berichtet. Für den englischen „Independent“ blickte er nochmals zurück: „Ich war ein Kind, aber ich weiß dass meine Städte in Bosnien bombardiert wurden, die Leute mussten sich unter der Erde verstecken.“

Auch Vedad Ibišević musste seine Heimat verlassen, da seine Stadt im Krieg schwer getroffen wurde. In den Kriegsjahren wurden in Vlasenica um die 3000 muslimische Bosnier getötet, unter ihnen auch der Großvater von  Ibišević. „Meine Mutter hat im Wald hinter meinem Haus eine Grube ausgegraben, sie war ca. 1 Meter breit und hoch. Es sah wie ein Grab aus. Eines Morgens hat uns meine Mutter dort hingeführt, die Grube war mit Kissen und Bettlaken überdeckt und ich und meine kleine Schwester versteckten uns da. Dann kamen die serbischen Soldaten. Es war sehr laut, wir hörten Schüsse, Plünderungen… Meine wichtigste Aufgabe war meine dreijährige Schwester vom Weinen zu bewahren. Wenn sie uns gehört hätten wäre es vorbei gewesen – sie hätten uns sicher ins Konzentrationslager gebracht“, erzählte Ibisevic gegenüber „ESPN“.

Ibišević und seine Familie flüchtete nach Tuzla, wo er seine Fußballkarriere startete. Das sind nur einige Bespiele, wie Sportler unter schwersten Bedingungen ihre Karriere aufgebaut haben.