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„Mama, ich schlafe heute bei einer Freundin!“

Heimlicher Urlaub mit dem Freund
Viele gehen dabei sogar einen Schritt weiter und inszenieren selbst einen ganzen Urlaub „mit den Mädels“, nur um mit dem Freund verreisen zu können – etwas das ab einem gewissen Alter in einer modernen Gesellschaft vollkommen normal sein sollte, müssen „wir“ verheimlichen. Und nur damit wir uns hier richtig verstehen – ich spreche nicht von jungen Teenagern, sondern von Volljährigen und Leuten, deren Alter auch weit über die pubertierenden Jahre hinaus reicht. Denn aus irgendeinem Grund kennt der Kontrollzwang mancher Eltern hierbei keine Altersgrenze.

Ist man dann schon eine gewisse Zeit mit seinem Partner liiert, steht finanziell auf eigenen Beinen und ist generell unabhänig, möchte man in der Regel einen weiteren Meilenstein erreichen. Für die meisten wäre ein logischer nächster Schritt das Zusammenziehen mit dem Partner. Schließlich heißt es, dass man erst dann weiß, ob man mit jemandem zusammenpasst.

Die Katze im Sack
Da ein „Leben in Sünde“ und ohne Trauschein aber für erzkonservative Jugo-Eltern auf keinen Fall in Frage kommt, bestehen sie darauf, dass ihre Kinder die Katze im Sack kaufen und zwingen sie indirekt in den Hafen der Ehe. Nicht selten handelt es sich dabei um Ehen, die zum Scheitern verurteilt sind, weil sich später herausstellt, dass man doch nicht zueinander passt – etwas, das sich vielleicht schon beim Zusammenziehen gezeigt hätte.

Zweifelsfrei geht das auch oft gut aus und man ist letztendlich wirklich mit der Person zusammen, die zu einem gehört. Aber nicht selten geht es auch nach hinten los, da man sich von einem goldenen Käfig in den anderen zwängt, denn auch viele Balkan-Ehemänner sind bekanntlich nicht gerade die tolerantesten Geschöpfe. Somit war man nie wahrhaft frei und wird es auch niemals sein. Frei von den strengen und in der heutigen Zeit unrealistischen und unpassenden Vorgaben der altmodischen Eltern. Man verwehrt sich dadurch selbst die Möglichkeit der Selbstentfaltung und überspringt einen wichtigen und maßgeblichen Schritt der persönlichen Weiterentwicklung – was in meinen Augen verheerend ist.

Fazit
Man sollte seine Eltern respektieren – das steht außer Frage, dennoch muss man hier abwägen, welche Wünsche und Anforderungen dieser tragbar sind und welche dem eigenen Wohlbefinden auf Dauer schaden könnten. Gehen sie zu weit oder sind ihre teilweise verstaubten Ansprüche längst überholt, dann muss man auch mal für sich selbst einstehen, den Mantel der Scheinheiligkeit ablegen und mit der Faust auf den Tisch hauen!

Lügen soll man bekanntlich nicht, stimmt’s liebe Eltern? Vielleicht solltet ihr dann mal zur Abwechslung für ausreichend Offenheit sorgen und uns nicht indirekt dazu zwingen, euch Dinge zu verheimlichen, die in der heutigen Zeit eigentlich vollkommen normal sein sollten…