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Die mutigen Männer von Mostar: Mehr als nur Spaß und Übermut

Die Brücke von Mostar ist 27 Meter hoch und die Wassertemperatur der Neretva beträgt zehn Grad. (Foto: prvi.tv)

Bereits zum 451. mal wurde der schönste Sprung in Mostar gekürt, genauso alt ist auch die berühmte Brücke von Mostar. Die Sprünge sind fester Bestandteil der Stadt und ziehen Touristen aus der ganzen Welt an.

Bei den 451. traditionellen Sprüngen von der alten Brücke in Mostar holte Lorens Listo den Titel in der Kategorie „Kopfsprung“. Er verteidigte den Titel bereits zum elften Mal. Der Wettbewerb gilt in Mostar als ein Touristenmagnet. Eine Attraktion, die Menschen aus der ganzen Welt anzieht. Das Spektakel in Mostar startete nach Sonnenuntergang. Von der 27 Meter hohen Brücke sind die Männer mit Feuerwerkskörpern in den Händen gesprungen, damit sie von dem Publikum besser gesehen werden konnten.

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Der Sommer ist die Zeit der „Heimaturlaube“. Man arbeitet das ganze Jahr auf diese zwei Wochen Urlaub hin und möchte ihn am liebsten mit der Familie verbringen. Dass das nicht immer reibungslos abläuft, wissen die meisten.

 

Bei den Sprüngen in Mostar handelt es sich mehr als um Spaß und Übermut. Dahinter steckt harte Arbeit und körperliche Ausdauer. Die einheimischen springen beinahe täglich von der Alten Brücke. Sechs Männer arbeiten auf der Brücke und wechseln sich morgens bis abends ab, wie euronews berichtet. Mostar ist für sein heißes Klima bekannt. Im Sommer klettert die Temperatur über 40 Grad. Der Fluss Neretva hat eine Wassertemperatur von zehn Grad. Dieser Temperaturunterschied kann sich auf Herz und Kreislauf auswirken und der Aufprall schadet der Wirbelsäule.

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Der Kanadier Gabriel Morris hat bereits einige Bücher veröffentlicht und stellt regelmäßig Reiseberichte auf seinen Blog. Von Amerika bis Indien durchquerte er die Welt, nun hat er den Balkan entdeckt.

 

Erbaut wurde „stari most“ im Jahr 1566 durch die Osmanen. 1993 wurde die Brücke während des Krieges in Bosnien-Herzegowina zerstört. Seit 2004 strahlt sie in neuer Pracht, doch die Wunden zwischen der muslimischen und katholischen Bevölkerung scheinen nicht verheilt zu sein.