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NATIONALRATSWAHL

Migrantenpartei kandidiert bei Neuwahlen im Herbst

Adnan Dincer - NBZ
(FOTO: Facebook/NBZ)

Die von Migranten gegründete Gruppierung und Fraktion „Neue Bewegung für die Zukunft“ (NBZ) ist seit 1. Jänner eine Partei und möchte bei der kommenden Nationalratswahl antreten.

Der NBZ-Obmann Adnan Dincer möchte nun Strukturen in ganz Österreich aufbauen und an allen kommenden Wahlen teilnehmen. Zudem unterstrich er im Interview für die „Vorarlberger Nachrichten“, dass es sich bei seiner Partei um keine Türken- und keine islamische Partei handelt.

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Außenminister Sebastian Kurz hat am Freitagvormittag eine Erklärung abgegeben. Der Außenminister tritt für vorgezogene Neuwahlen ein, die ÖVP-Obmannschaft lässt er offen.

Bereits seit Anfang des Jahres arbeitet die NBZ fleißig am Aufbau einer österreichweiten Struktur, wobei das große Ziel ein Parlamentseinzug bei den nächsten Nationalratswahlen im Herbst 2018 darstellte.

Dieses Vorhaben kam etwas ins Wanken, da der Rücktritt von Mitterlehner und der Aufruf zu Neuwahlen vonseiten des neuen ÖVP-Chefs, Sebastian Kurz, einen Strich durch die Rechnung machte. „Trotzdem sollte sich ein Antreten am 15. Oktober ausgehen“, erklärte Dincer.

Umzug nach Wien
Der Hauptsitz der Partei wurde bereits von Vorarlberg nach Wien verlegt, wo die meisten Stimmen zu holen seien. Immer wieder bekommt der Obmann Dincer Vorurteile zu hören, dass es sich bei der NBZ um eine Türken- und Migrantenpartei handle. „Es kommen jetzt auch immer mehr Einheimische dazu. Wir wollen eine Brückenpartei sein und das Miteinander der Mehrheits- und der Minderheitsgesellschaft in den Vordergrund stellen“, entgegnet der NBZ-Obmann.

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Keine Verbindung zur Religion
Dincer hob hervor, dass die Politiker die Bedürfnisse der Bevölkerung aus dem Auge verloren hätten, zudem gebe es im Parteiprogramm keinerlei Verbindung zur Religion, wie das so manch politischer Gegner behauptet: „Religion ist Religion, Politik ist Politik“, so Dincer in für die „Vorarlberger Nachrichten“.

Auch die Integrationspolitik ist dem NBZ-Obmann ein Dorn im Auge. Er bezeichnet diese als gescheitert und kritisiert den Versuch einiger Politiker, auf dem Rücken von Migranten und vor allem der islamischen Gemeinschaft Politik zu betreiben.