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ROMA-STRATEGIE

Muna Duzdar: Antiziganismus gemeinsam zurückdrängen

Am 9. Mai 2017 nahm Staatssekretärin Muna Duzdar am Antiziganismus Workshop im Schloss Laudon teil. (Foto: Regina Aigner)

Der Völkermord an Roma und Sinti während der Zeit des Nationalsozialismus ist Thema einer Ausstellung in Wien. Neun Wochen lang zeigt die Verwaltungsakademie, im Rahmen der Roma-Strategie 2020, im Schloss Laudon die Schau „Auf den Spuren der Vergangenheit“.

„Roma stehen immer noch in vielen Ländern der Europäischen Union am Rande der Gesellschaft. Immer noch ist der Antiziganismus weit verbreitet“, sagte Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) beim Besuch des Workshops „Sensibilisierung gegen antiziganistische Vorurteile“ der Verwaltungsakademie des Bundes im Schloss Laudon. „Immer noch gibt es vielfach Ausgrenzung, Ungleichheit und Diskriminierung gegen die mit zwölf Millionen Menschen in Europa größte ethnische Minderheit. In Zeiten, in denen die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht, leiden vor allem die Ärmsten. Und das gilt nicht zuletzt auch für Österreich, wie es leider der Aniziganismusbericht 2015 belegt hat“, so Duzdar weiter. „Roma und Sinti sind überdurchschnittlich von unzureichender Schulausbildung, Arbeitslosigkeit und Diskriminierungserfahrungen betroffen, so dass die Armutsgefährdung besonders stark ausgeprägt ist.“

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In der Roma Strategie 2020 wird nun der Sensibilisierung für Diskriminierungen von Roma ein wichtiger Platz eingeräumt. Die Verwaltungsakademie des Bundes zeigt daher im Schloss Laudon neun Wochen lang die Ausstellung „Auf den Spuren der Vergangenheit“, die Informationen über den Völkermord an Roma und Sinti während der Zeit des Nationalsozialismus bringt. Zudem findet heute ein erster Sensibilisierungsworkshops statt, der offen für Bedienstete des öffentlichen Dienstes, aber auch für Länder- und Gemeindebedienstete und NGOs ist. Das Bewusstsein für Benachteiligungen und mögliche Gründe dafür soll hierbei geschärft werden. „Schon beim ersten Workshop haben wir Vertreterinnen und Vertreter von Bundeskanzleramt, Ministerien, aber auch von Landesschulräten, Polizeidienststellen, der Caritas oder vom Fonds Soziales Wien und von Roma-Beratungseinrichtungen zusammengebracht“, betonte Duzdar. „Ich bin davon überzeugt, dass der Antiziganismus nur zurückgedrängt werden kann, wenn wir alle an einem Strang ziehen.“