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KOMMENTAR

Muna Duzdar: „Integration ja bitte!“

Muna Duzdar - Kommentar
(FOTO: zVg.)

In den Jahren 2004 und 2005 habe ich in Paris gelebt und dort in den Vorstädten gearbeitet. Damals kam es täglich zu Unruhen in den Vororten. Ich habe erlebt, welche Folgen es für eine Gesellschaft hat, wenn junge Menschen der 2. und 3. Generation am Rande der Gesellschaft leben.

In Österreich tun junge geflüchtete Menschen nichts, weil sie nichts tun dürfen – und das manchmal über Jahre hinweg. Wenn sie dann den positiven Asylbescheid haben, müssen sie plötzlich alles tun: sofort einen Job haben, eine eigene Wohnung haben und die Sprache perfekt beherrschen.

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Der Völkermord an Roma und Sinti während der Zeit des Nationalsozialismus ist Thema einer Ausstellung in Wien. Neun Wochen lang zeigt die Verwaltungsakademie, im Rahmen der Roma-Strategie 2020, im Schloss Laudon die Schau „Auf den Spuren der Vergangenheit“.

Das kann nicht funktionieren. Daher war es mir wichtig, in diesem Jahr als Staatssekretärin alles dafür zu tun, um die Integration dieser Menschen zu verbessern und zu erleichtern. Es gibt nichts Schlimmeres für einen jungen Menschen als neben finanziellen Nöten, keine Aufgaben und keinen Sinn zu haben.

Das Integrationsjahr ist daher ein Meilenstein in der Integrationspolitik. Es legt den Finger genau auf die Wunde und räumt mit den Problemen der Untätigkeit und Perspektivenlosigkeit auf.

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Ich bin sehr stolz darauf, dass das Integrationsjahr nun eingeführt wird und freue mich auch sehr über die Öffnung des Dienstleistungsschecks. Integration fällt nun einmal nicht vom Himmel, sondern muss aktiv gestaltet werden. Mit dem Integrationsjahr schaffen wir die Voraussetzung für einen möglichst schnellen Einstieg in den Arbeitsmarkt – Integration von Anfang an – und damit echte Integrationspolitik.