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STATISTIK

Österreicherinnen bekommen mehr Kinder, Migrantinnen weniger

Insgesamt ist die Fertilität der Österreicherinnen in den vergangenen beiden Jahren gestiegen. Bei Frauen mit Migrationshintergrund ist diese jedoch gesunken. (Foto: iStock)

Im Jahr 2015 sind so viele Kinder in Österreich zur Welt gekommen, wie seit 1996 nicht mehr. Insgesamt erblickten  84.381 Babys das Licht der Welt – dafür sorgte auch die ansteigende Fertilitätsrate.

Lag die Fertilitätsrate zu Beginn des Jahrhunderts bei 1,33 Kindern pro Frau, so ist diese wieder auf 1,49 Kinder gestiegen. Das liegt jedoch unter dem Wert von 2,1 den Demografen unter dem Schlagwort „Bestanderhaltungsniveau“ als notwendig erachten, wie „Standard“ berichtet. Damit eine Gesellschaft auf lange Sicht nicht ausstirbt, wenn sie denn auf Zuwanderung verzichten will.

Der Anstieg der Geburtenziffer liegt nicht in der Verantwortung der Ausländerinnen oder eingebürgerten Österreicherinnen. Seit Beginn der Erhebungen sank deren Fertilitätsrate kontinuierlich von 2,3 Kindern pro Frau im Jahr 1992 auf 1,9 im Jahr 2015. Großfamilien mit mehr als zwei Kindern sind also mittlerweile auch unter Nicht-Österreichern die Ausnahme.

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Das geburtenstärkste Jahr, seit dem 2. Weltkrieg, erlebt die Stadt Wien, laut den Statistikern der Stadt. Am 1. Jänner 2017 haben demnach fast 1,87 Millionen Menschen in Wien gelebt – knapp 27.730 mehr als am Anfang des Vorjahres.

 

Diese sinkende Geburtenziffer der Türkinnen und eingebürgerte Türkinnen in Österreich zeigt den Rückgang betreffend Nationalität, Geburtsort und Religionszugehörigkeit. In den 80er Jahren haben diese Frauen knapp vier Kinder bekommen, heute liegt dieser Wert unter 2,3. Aus dem historischen Tief haben es die gebürtigen Österreicherinnen geschafft. Von 1,24 Kinder pro Frau im Jahr 2001, stieg dieser auf 1,39 an. Damit ist dies der höchste Stand seit 1993. Das glich den Rückgang bei Nicht-Österreicherinnen wieder aus.

Den größten Anstieg gab es bei konfessionslosen Müttern. Sie bringen mittlerweile ein Viertel der Neugeborenen zur Welt. In Zahlen wurden 2015 knapp 58 Prozent der Kinder verheirateten Eltern geboren. Während 42 Prozent der Säuglinge zu jener Gruppe zählen, deren Eltern nicht vermählt sind.