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KÜCHE

Powidl – die Königin der österreichischen Süßspeisen

FOTO: Drago Palavra

TRADITIONELL. Sie stammt aus Tschechien und dient etwas dünnflüssiger als Füllung oder als Aufstrich für Desserts – Süßspeisen mit dieser Spezialität sind keinem Österreicher „powidl“ (gleichgültig), denn für sie gibt es ohne Powidl keine guten Süßspeisen.

Der Name Powidl stammt aus dem Tschechien, genauer gesagt vom Wort „povidla“, das genau dasselbe bezeichnet wie im Österreichischen: ein Fruchtpüree aus Zwetschgen. Jedoch konnte die Etymologie beider Wörter von den Linguisten noch nicht genau bestimmt werden. Obwohl es Powidl auch in Form von Marmelade oder Konfitüre gibt, ist das authentische und traditionelle Rezept ohne Zucker oder Gelatine. In früherer Zeit gehörte die Zubereitung von Powidl zu den wichtigsten gesellschaftlichen Aktivitäten im Spätherbst.

Da wurde dieses Fruchtmus überall in großen Töpfen gekocht und im Winter als natürlicher Süßstoff verwendet. Powidl war recht lange haltbar und wurde traditionell in Tontöpfen aufbewahrt. Noch heute wird er in zahlreichen österreichischen und deutschen Süßspeisenrezepten verwendet wie z.B. bei Buchteln (buhtle), Golatschen, Powidltatschkerln (mit Powidl gefüllte Teigtaschen) sowie auch für verschiedene Kuchen, Torten und süße Knödel. Außerdem wird dieses Fruchtpüree auch gerne als delikater Brotaufstrich gegessen.

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Ein traditionelles Rezept
Für echten Powidl müssen die (getrockneten oder frischen) Zwetschgen gewaschen, entsteint, in kleine Stücke geschnitten werden und verrührt werden, bevor die Substanz zu fest wird. Abhängig von der Fruchtmenge kann das Einkochen Stunden dauern. Wenn der Powidl genügend eingedickt ist, werden je nach Geschmack Zimt und Ingwer hinzugegeben. Die heiße Masse wird in Gläser gegossen und gut verschlossen. Die Haltbarkeitsdauer von Powidl beträgt ca. 12 Monate.

Auf der nächsten Seite geht’s zu einem leckeren Powidl-Rezept – So bereitest du das Powidltatschkerl zu: