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NEUE GENERATION

Rückkehr nach Kroatien: „Die Menschen haben hier komische Angewohnheiten“

(Foto: iStock)

Eine kroatische Bloggerin schreibt über das Leben der neuen Gastarbeiter-Generation. Der Wunsch in die Heimat, die in ihre Jugend nicht investieren möchte, zurückkehren oder sich in der Fremde quälen?

„Der Wunsch wird von Tag zu Tag stärker. Ich möchte zurück nach Kroatien. Aber auch die Zweifel werden stärker. Wenn ich Deutschland verlasse, wird es eine schlechte Entscheidung sein?“, schreibt die junge Kroatin, die ihr Land und alles zurückgelassen hat, um ihr Glück in der Ferne zu suchen. Hin und her gerissen zwischen sicherem Arbeitsplatz und der Liebe zur Heimat.

Die junge Frau die nach Deutschland ausgewandert ist, versucht mit ihrem Blog anderen Menschen, die sich für diesen Schritt entschieden haben, Unterstützung zu bieten. Denn sie schwankt zwischen einem sicheren Leben in Deutschland und ihrer Rückkehr. In ihrem Blog schreibt sie über das schwierige Leben eines Migranten und der Enttäuschung über die eigene Heimat. Packt sie die Sehnsucht sucht sie verzweifelt nach Jobs in Kroatien, um wieder festzustellen, dass es dort keine Stellenangebote für sie gibt.

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Seit dem EU-Beitritt haben rund 200.000 Kroaten, das sind fünf Prozent der Gesamtbevölkerung, ihre Heimat verlassen – die meisten wanderten nach Deutschland aus.

 

Seit zwei Jahren lebt die Kroatin in Deutschland. Nach ihrem Universitätsabschluss wollte sie für sechs Monate nach Deutschland, um die Sprache zu lernen und währenddessen eine Arbeit in Kroatien suchen. Doch die Suche führte zu keinem Erfolg und aus ihrem vorübergehenden Aufenthalt in Deutschland wurde ein Daueraufenthalt. Stellen für ihren Job werden in Zagreb monatlich ein bis zwei Mal ausgeschrieben, in Köln sind des bis zu 50 Angebote.

Zwar sei sie dankbar für alles was ihr Deutschland bietet, ein besseres Gehalt, eine offene Gesellschaft und unzählige Möglichkeiten. Ihre Heimat wird sie dennoch vermissen, obwohl sie das Gefühl hat, dort nicht gebraucht zu werden. Die Deutschen hätten für sie ungewöhnliche Lebenseinstellungen, Verhaltensweisen und Angewohnheiten, die sie nicht ganz verstehen könne.

Das Balkan-Land hat ein enormes Problem mit der Massenauswanderung. Soziale und wirtschaftliche Missstände treiben immer mehr kroatische Staatsbürger in die restlichen europäischen Länder. Die meisten lassen sich in Deutschland, Österreich und Irland nieder. Allein in den dreieinhalb Jahren seit dem EU-Beitritt sind nach einem Bericht der kroatischen Zeitung “Jutarnji list” 200.000 Menschen abgewandert. Das sind fast fünf Prozent der Gesamtbevölkerung. Derzeit liegen keine Pläne der Regierung diesem „Trend“ entgegenzuwirken.