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INTERVIEW

Sandra Nader: „Wir Balkan-Frauen sind voller Elan!“

Vom Krönchen zur Polizeiuniform - Ex-Miss Vienna sorgt heute für Recht und Ordnung. (FOTO: Radule Bozinovic/Vienna Info/zVg.)

Am Samstag, den 29.Apil 2017 wird im Rahmen des Finales der Miss Vienna Wahl 2017 powered by Slimando die schönste Frau Wiens gekürt. Ein Titel, den Sandra Nader noch vor einigen Jahren trug, als sie 2009 im zarten Alter von 18 Jahren zur Miss Vienna gewählt wurde. Mittlerweile ist die 26-Jährige Polizeibeamtin und Ehefrau des Box-Profis Marcos Nader. KOSMO traf die toughe Schönheit zum exklusiven Interview…

KOSMO: Es sind mittlerweile acht Jahre vergangen, seitdem du zur Miss Vienna gekürt wurdest…Wie stehst du heute zu deiner Kandidatur? Hast du es jemals bereut, teilgenommen zu haben?
Sandra: 2009 war definitiv ein aufregendes Jahr für mich. Ich habe sehr viele interessante Bekanntschaften geknüpft und musste meine Kandidatur daher auch niemals bereuen. Obwohl ich mich damals eigentlich ziemlich spontan auf Initiative meiner Familie und Freunde beworben habe, war dies auf jeden Fall eine meiner besten Entscheidungen.

Du warst damals noch Studentin der Bildungswissenschaften?
Richtig, wobei ich mich bereits im Matura-Jahr bei der Polizei beworben habe. Die Aufnahmeoffensive gestaltete sich damals allerdings noch anders, als heute, wodurch sich das Ganze ein wenig hinzog. Um nicht unproduktiv zu sein, inskribierte ich mich dann an der Uni Wien. Als ich letztendlich bei der Polizei aufgenommen wurde, habe ich mit dem Studium aufgehört, um meinen Traum zu verfolgen.

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Aus welchem Grund hast du ausgerechnet den Polizeiberuf ausgewählt?
Der Polizeiberuf an sich ist ein abwechslungsreicher und krisensicherer Beruf, mit Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichsten Fachbereichen. Außerdem ist die Arbeit fordernd und kann auch gefährlich sein. Polizeiarbeit ist Teamarbeit, und genau weil der Beruf des Polizisten bzw. der Polizistin so vielseitig und mit täglich neuen Herausforderungen verbunden ist, habe ich mich damals dazu entschlossen diesen Weg zu gehen. Ein „normaler“ Bürojob wäre auf die Dauer nichts für mich.

Du bist Streifenpolizistin. Hast du aufgrund deines Aussehens und deines Geschlechts hin und wieder mit Vorurteilen zu kämpfen?
Bekanntlich neigen Menschen dazu, andere nur aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes zu unterschätzen. Es bringt mich dann immer zum Schmunzeln, wenn sie letztlich sehen, wozu ich tatsächlich im Stande bin.

FOTO: Radule Bozinovic

Befasst du dich noch mit dem Modeln oder stellt dein Job dabei ein Hindernis dar?
Ich bekomme nach wie vor Angebote. So war ich unlängst in der Serie „Tatort“ neben Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser zu sehen. Mein Schauspieldebüt hat mir richtig Spaß gemacht. Da konnte ich erst sehen, wie viel Arbeit hinter solch einem Dreh steckt.

Der Tag hat ja nur 24 Stunden. Wie gelingt es dir, all das unter einen Hut zu bekommen?
Schon als Kind war ich ein richtiges Energiebündel und bin es heute noch. In Situationen, in denen andere mit der Müdigkeit kämpfen und erschöpft sind, habe ich noch immer genug Elan und Energie. So sind wir Balkan-Frauen einfach! (lacht)

Du bist zudem auch noch mit einem Box-Profi verheiratet. Wie schafft ihr es eure zeitintensiven Jobs aufeinander anzupassen?
Marcos und ich sind seit über acht Jahren ein Paar und bald drei Jahre verheiratet. Wir verbringen so viel Zeit wie nur möglich miteinander. Dadurch, dass wir beide sportlich aktiv sind, stimmen wir auch unsere Trainingseinheiten aufeinander ab. Marcos trainiert mich teilweise auch im Boxen – etwas, das in meinem Job durchaus hilfreich sein kann.

Sandra und Marcos Nader. (FOTO: privat)

Bei euren Tätigkeiten handelt es sich zudem um gefährliche Berufe. Wie händelt ihr die Angst um den jeweils anderen?
Dadurch, dass ich meinen Ehemann schon seit meinem zehnten Lebensjahr kenne, wir auch zusammen in die Schule gingen und er sich schon damals aktiv mit dem Boxen beschäftigt hat, war das nichts Neues für mich. Natürlich ist man als Partner immer besorgt um den anderen, aber die Angst ist nicht unser ständiger Begleiter.

Welche Pläne habt Marcos und du für die Zukunft und welche Position strebst du bei der LPD an?
Marcos führt zusammen mit seinem Bruder den größten Boxverein Österreichs, das „Bounce“ und hat gerade noch einen Nutritionshop (Vertrieb von Nahrungsergänzungen) eröffnet. Ich hingegen möchte mich auch innerhalb der Polizei, beruflich etwas verändern. Wohin mich mein Weg führen wird, möchte ich aber noch nicht verraten. Ihr dürft also gespannt sein. (lacht)

Die diesjährigen Finalistinnen für die Miss Vienna Wahl stehen ja bereits fest – welche Tipps hast du für die Kandidatinnen fürs große Finale am Samstag?
Den wichtigsten Tipp, welchen ich den Finalistinnen mit auf den Weg geben kann, ist, sie selbst zu sein. Mit Natürlichkeit und Ausstrahlung punktet man bei der Jury am Besten.

Das Miss Vienna Finale 2017 findet am 29. April 2017 in der Millennium City statt und wird erstmals live von W24 übertragen. Die Finalistinnen könnt ihr euch hier ansehen.