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ANTI-POLITIKER

Serbien: Ein Wahlkampf als Comedy-Show

Ein Satiriker schlägt eine politische Laufbahn ein und das mit Erfolg. (Foto: Facebook)

Die politische Szene in Serbien wirbelt nun ein Komiker auf. Innerhalb von zwei Wochen katapultierte sich „Beli“ auf den zweiten Platz, direkt nach Regierungschef Aleksandar Vučić.

Am 2.April finden die Präsidentschaftswahlen in Serbien statt. Mit dem Zwist den sich Vučić mit der Opposition geliefert hat, scheint ihm der Sieg fast garantiert zu sein. Doch ein Komiker erschwert den serbischen Politikern das Leben. Sein Künstlername „Beli“ bedeutet übersetzt „Der Weiße“ stellt beinahe alle Politiker in den Schatten.

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Mit einem absurden Video hat die rechtskonservative Serbische Fortschrittspartei (SNS), von Aleksandar Vučić, für Empörung in den sozialen Netzwerken gesorgt.

 

Hinter der Aufmachung steht der Student Luka Maksimović, der den aktuellen Umfragen nach, einer der beliebtesten Kandidaten im Wahlkampf ist. Obwohl er weder ein Parteiprogramm noch Budget für Werbung hat. Sein weißer Anzug, Wollsocken und sein Pferd zählen zu den Markenzeichen des Komikers.

„Mein politisches Vorbild ist Tito. Er ist für mich ein Phänomen, ein Idol „, sagt Beli.

Bei Auftritten bezeichnet er sich als „den Messias“ und als Retter der Bevölkerung von den politischen Mächten. Vučić wirft er Egoismus vor, er wäre nur auf sein Wohl bedacht. Beli hingegen sagt offen, dass er zuerst darauf schauen würde, dass er finanziell abgesichert ist, jedoch würde er mit der serbischen Bevölkerung teilen. Beli scheint die Antwort auf die derzeitige Lage in Serbien zu sein, da die Bevölkerung die Politik nicht ernst nimmt. Er kritisiert die korrupten Politiker und wirft ihnen Machtmissbrauch vor. Er zieht die Medien wie ein Magnet an und verringert gleichzeitig die Chancen von Aleksandar Vučić den Wahlkampf zu gewinnen.

Politologen analysieren den Fall „Beli“. Vorerst war er nur in den sozialen Netzwerken vertreten und schaffte schließlich den Sprung in die Mainstream Medien. Laut dem serbischen Soziologen, Vladimir Vuletić, sei Beli eine Neuerscheinung und deshalb interessant. Die Politik wird in Serbien negativ wahrgenommen und genau das spricht Beli auch aus. Das politische Vorbild des jungen Studenten ist der verstorbene Regierungschef Jugoslawiens – Josip Broz Tito. Er verkörpere für Beli einen wahrhaften Politiker und ist sein Idol. Wie ernst es Beli mit seinem Wahlkampf meint, ist noch unklar. Noch kann er Aleksandar Vučić, der derzeit den ersten Platz beim Umfragen belegt, das Wasser nicht reichen. Beli könnte es jedoch auf eine Stichwahl ankommen lassen.