Start Aktuelle Ausgabe
INTERVIEW

Unsere Hoffnungen der österreichischen Medizin – Milena Nikolić

FOTO: Igor RIpak

FACHÄRZTE. Ihre Wege und ihre Spezialisierungen sind unterschiedlich, aber eines ist ihnen allen gemeinsam: der Wunsch, anderen Menschen fachlich und menschlich zu helfen, aber auch die Entscheidung, ihren Beitrag zur österreichischen Medizin zu leisten.

KOSMO hat die Ehre, Ihnen diese bescheidenen jungen Leute als Vorbild und Beispiel vorzustellen. Nach Vid Velikić, wollen wir euch Milena Nikolić vorstellen – Doktorin in der Facharztausbildung für allgemeine und viszerale Chirurgie.

LESEN SIE AUCH: Unsere Hoffnungen der österreichischen Medizin – Vid Velikić

  

FACHÄRZTE. Ihre Wege und ihre Spezialisierungen sind unterschiedlich, aber eines ist ihnen allen gemeinsam: der Wunsch, anderen Menschen fachlich und menschlich zu helfen, aber auch die Entscheidung, ihren Beitrag zur österreichischen Medizin zu leisten.

 

 

„Mit 10 Jahren habe ich beschlossen, Ärztin zu werden wie meine Mama, denn wenn wir krank waren, hat sie uns behandelt, während der Papa, obwohl er Architekt war, einen anderen Architekten engagiert hat, um unser Haus zu planen“, erzählt Dr. Nikolić ehrlich und charmant. Sie wollte schon immer im Ausland studieren, aber Österreich hat sie, wie sie offen sagt, aus rein finanziellen Gründen gewählt. „Ich wollte mir eine Zukunft mit möglichst vielen Möglichkeiten für Praktika und die weitere Arbeit in Europa sichern, aber das Diplom der Medizinischen Fakultät in Belgrad wird leider außerhalb Serbiens nicht anerkannt. In Wien fand ich offene Türen und ich hatte die Gelegenheit, Praktika in Heidelberg und Berlin zu machen, aber auch in Asien und Amerika“, zeigt sich Milena zu Recht zufrieden mit ihrer Entscheidung.

„Gesundheit ist die Balance zwischen den Sphären des Lebens – zwischen Arbeit und Vergnügen,
Süßigkeiten und Salat, Sport und Faulenzen,
zwischen Verzicht und dem Nachgeben gegenüber Versuchungen.“

„Die Medizin ist eine Wissenschaft, die international vernetzt ist. Wo auch immer man arbeitet, leistet man doch nicht nur in dem Land, in dem man sich befindet, einen Beitrag, sondern auch über dessen Grenzen hinaus“, fügt Dr. Nikolić hinzu, die ihre Facharztausbildung im größten österreichischen Krankenhaus, dem AKH, macht. Der Weg bis zu diesem erfolgreichen Schritt in ihrer Karriereplanung war nicht leicht. „Was ich vielleicht als größtes Hindernis nennen möchte, war die Suche nach einer Spezialisierung, die mich interessierte und die ich in dem Krankenhaus machen konnte, das ich mir ausgesucht hatte. Ich hatte auch Glück, denn auch das braucht man im Leben, dass ich während des Studiums schon mein Praktikum im AKH gemacht hatte und dass sich die Ärzte, mit denen ich dort zusammengearbeitet hatte, für mich eingesetzt haben, damit ich unter allen anderen Interessenten ausgewählt wurde“, erzählt Dr. Nikolić ehrlich.

FOTO: Igor Ripak

Aber diese Arbeit hat wie jede andere auch ihre guten und schlechten Seiten, und die junge Dr. Nikolić sagt: „Chirurgie ist immer dynamisch und riskant, aber dafür ist sie auch ein effizientes Fach. Patienten, die in die chirurgische Abteilung kommen, haben, egal wie schwer sie erkrankt sind, die Chance, weiterzuleben. Die Möglichkeit, diese Chancen auf eine schnelle und dankbare Weise wahrzunehmen, ist definitiv das Beste an dieser Arbeit. Ich glaube, dass die ‚Nachteile‘ klar sind: Man muss die Verantwortung für verschiedene Komplikationen übernehmen, auch für die mit dem schlimmsten Ausgang, und damit muss man leben können.“ Milena möchte eine hervorragende Chirurgin werden und mit ihrer Einstellung wird sie das sicher auch schaffen. So wird sie sicher andere heilen und ihr Leben retten, aber wer heilt sie? „Ich hoffe, dass es nicht nötig sein wird, dass mich irgendjemand heilt außer meiner Mama, so wie bisher (im wörtlichen und im übertragenen Sinne). Meine Familie war definitiv immer meine größte Stärke und damit ist sie also auch meine Medizin…“, verrät uns die junge Ärztin.