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HARTE WORTE

Vujošević: „Serbien trägt die größte Schuld am Krieg“

Dusko Vujosevic
(FOTO: AA)

Der Coach des bosnisch-herzegowinischen Basketball-Nationalteams war immer ein Verfechter Jugoslawiens. Da das Heer aufseiten der großserbischen Ideologie stand, hätte es jedoch zum Zerfall kommen müssen.

„Mir sind die Türen hier in Serbien – solange die Situation so ist, wie sie ist – versperrt. Da ich jedoch in der Region arbeiten möchte, fügte sich das Angebot aus Bosnien-Herzegowina gut. Ebenso sind die echten Sarajevoer Bosnjaken ein sehr sensibles Volk, welches großes Leid ertragen musste. Aus diesem Grund verspüre ich ihnen gegenüber auch eine große Sympathie und irgendwie auch die Last einer kollektiven Schuld“, so Vujošević.

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Um dem Krieg zu entfliehen tauschten die Bewohner ganzer Dörfer in Kroatien und Serbien die Häuser. Dieser gezwungener Umzug wurde als „humanen Umsiedlung“ bezeichnet.

 

Der bosnisch-herzegowinische Trainer wäre immer ein Fürsprecher Jugoslawiens gewesen sein: „Ich war für Jugoslawien und für alle, die für Jugoslawien gekämpft haben. Allerdings, zeigte sich, dass das Heer nur die Grenzen eines ‚Großserbiens‘ verteidigen wollte. Selbstverständlich gibt es auf allen Seiten Schuldige, allerdings besaß Serbien viel mehr Einheiten und kontrollierte das Heer, weshalb Serbien auch die größte Schuld an diesem Krieg trägt“, erzählte er weiter.

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Seiner Meinung nach sei die Bombardierung bzw. die Belagerung Sarajevos ein geplanter Schachzug gewesen, um das bosnische Heer an die Stadt zu fesseln, während andere Gebiete überrollt wurden.

„Wir benahmen uns, als hätten wir Albanien erobert. Es war jedoch unser Land – Jugoslawien. Was haben wir dann eigentlich erobert“, sagte Vujošević abschließen.