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PORTRAIT

Wolfgang Gall – Straßenkehrer der MA 48: Die gute Seele Hütteldorfs

„Es ist ein zufriedenstellendes Gefühl zu wissen, dass man etwas für den Umweltschutz tut. Die nächsten Generationen sollen auch nach uns etwas von diesem Planeten haben“, sagt Straßenkehrer Wolfang. (FOTO: Peter Provaznik)

Tausende von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der MA 48 und der MA 42 sind mit ihrem Beitrag in der Straßenreinigung und der Gartenpflege für die hohe Lebensqualität in Wien mitverantwortlich. KOSMO porträtiert die unbekannten Helden Wiens. Hiermit stellen wir euch Wolfgang Gall (41), Straßenkehrer der MA 48 und die gute Seele Hütteldorfs – vor.

Seit 17 Jahren arbeitet der gelernte Bäcker und Lackierer Wolfgang Gall als Straßenkehrer für die MA 48. „Als Lackierer, der ständig mit Giftstoffen in seinem Beruf konfrontiert war, träumte ich schon lange von einer Arbeit an der frischen Luft. Ich suchte nach einer beruflichen Abwechslung. Durch einen Freund wurde ich auf die MA 48 aufmerksam und bin seit fast zwei Jahrzehnten hier“, erzählt uns Gall, zu dessen Arbeitsgebiet sein Wohnbezirk Wien-Penzing zählt.

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Tausende von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der MA 48 und der MA 42 sind mit ihrem Beitrag in der Straßenreinigung und der Gartenpflege für die hohe Lebensqualität in Wien mitverantwortlich. KOSMO porträtiert die unbekannten Helden Wiens. Hiermit stellen wir euch Judith Stich (40) – Floristin beim Stadtgartenamt – vor.

 

In Hütteldorf aufgewachsen, kennt Wolfgang viele der Passanten, die während seiner Arbeit an ihm vorbeigehen, persönlich. „Ich arbeite gerne in Hütteldorf. Dort kenne ich einfach jedes Eck und die Leute sind sehr angenehm und nett. Aber auch die Dienste außerhalb des Bezirks machen Spaß, z.B. bei der Regenbogenparade oder dem Donauinselfest“, so Gall, der seine Freizeit – neben dem Fischen und dem Campen – vor allem dem Fußball verschrieben hat. Obwohl man beim Wohn- und Arbeitsort Hütteldorf eher an Rapid denken würde, hat die Fußballliebe Wolfgang in den Norden unseres Nachbarlandes verschlagen: Der Vater eines 19-jährigen Sohnes ist mit Herz und Seele Borussia-Dortmund-Fan, wie es bereits sein Großvater war.

„Als Lackierer war ich ständig mit Giften konfrontiert.
Jetzt arbeite ich seit 17 Jahren bereits an der frischen Luft“,
sagt Wolfgang über seinen Traumjob.

„So oft wie es finanziell und zeitlich möglich ist, reise ich auch zu Heim- und zu Auswärtsspielen des BvB“, erzählt er uns stolz. Seinen Lieblingsklub hat er sogar auf seinem Unterarm tätowiert. Musikalisch hingegen hört Wolfgang am liebsten Austropop. „Viele denken bei meinem Bart an Rock’n’Roll oder an einen Motorradclub, aber die Leute schätzen mich oft falsch vom Aussehen ein. Ich habe weder einen Motorradschein, noch spiele ich in einer Rockband“, klärt uns der Wiener auf. Auf die Frage, was ihm bei der Arbeit für die MA 48 am besten gefällt, zögert der Mann mit dem markanten Bart nicht lange mit der Antwort: „Die Kollegialität“.

Er erzählt uns davon, dass bei ihm in der Arbeit letztens alle Kollegen und Kolleginnen für die Familie eines verstorbenen Straßenkehrers gesammelt haben. „Einerseits ist es die Kollegialität, die den Job hier ausmacht. Andererseits tun wir ja etwas Gutes für den Umweltschutz. Wir sollten definitiv darauf schauen, dass auch die Generationen nach uns etwas von diesem Planeten haben“, sagt Wolfgang abschließend.

In den nächsten Beiträgen stellen wir euch die restlichen HeldInnen der Stadt vor…

FOTO: Peter Provaznik