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BESTÄTIGT

Bei 12-Stunden Tag fallen bei Gleitzeitzuschläge weg

Noch im Juli will die Regierung den Weg für den Zwölf-Stunden-Arbeitstag ebnen. (Foto: iStock)

Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung haben bestätigt, dass Gleitzeitzuschläge für die elfte und zwölfte Arbeitsstunde wegfallen.

In der ORF Sendung „Im Zentrum“ zum Thema Arbeitszeit wurde dargelegt, dass rund eine Million Menschen bei Gleitzeit ihre Zuschläge für die elfte und zwölfte Arbeitsstunde verlieren. Arbeiterkammer und Gewerkschaft warnten vor einer Gefährdung von Freizeit, Familie und Gesundheit. Wirtschaftskammer und Industrie bestätigten, dass Zuschläge bei den Regierungsplänen wegfallen würden.

Josef Muchitsch, SPÖ-Sozialsprecher und Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, sprach in der ORF-Sendung angesichts der Regierungspläne für den Zwölfstundentag von „Lohnraub“. Auch die Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl schloss sich dieser Meinung an. Sie bemängelte zudem, dass es durch die Begründungspflicht keine Freiwilligkeit für die Arbeitnehmer bei den zwölf Stunden gebe, berichtet ORF.

„Bei Gleitzeit ist es so“, sagte Georg Kapsch, Chef der Industriellenvereinigung (IV), über den per Initiativantrag eingebrachten Entwurf zur Änderung der Arbeitszeitregeln: „Die Zuschläge können wegfallen.“ Karlheinz Kopf (ÖVP), designierter Generalsekretär der Wirtschaftskammer, fügte hinzu: „Alle Zuschläge bleiben mit der Einschränkung der Gleitzeit.“ Noch ist unklar, ob Gleitzeitverträge neu verhandelt werden.

Kapsch wittert eine „Hetzkampagne“ der Gewerkschaft und warf der SPÖ „Wehleidigkeit“ vor. Seine Botschaft lautete: „Es muss niemand in Summe mehr arbeiten.“

IV-Chef Georg Kapsch sah das alles naturgemäß anders. Er kritisierte die Gewerkschaft für ihre „Hetzkampagne“ und warf der SPÖ „Wehleidigkeit“ vor. „Es muss niemand in Summe mehr arbeiten“, war seine Botschaft.