In Bosnien-Herzegowina hat das Rote Kreuz die mangelnde Unterstützung bei der Betreuung von Migranten kritisiert. Man könne etwa 600 Migranten in der nordbosnischen Stadt Bihac keine warme Mahlzeit mehr austeilen.
Die Flüchtlingshelfer des Roten Kreuzes im Norden Bosnien-Herzegowinas beklagen die mangelnde Unterstützung der Behörden bei der Betreuung von Migranten. In der Stadt Bihac sind etwa 600 Migranten, die derzeit nicht mit warmen Mahlzeiten versorgt werden können, in provisorischen Unterkünften untergebracht. Bihac befindet sich an der Grenze zu Kroatien und dient als Zwischenstation für zahlreiche Migranten, die weiter in die EU wollen. Es fehle an Geld, um die Menschen mit dem nötigsten auszustatten.
Migrantenzahlen steigen im Norden
Derzeit sind die Flüchtlinge in einem verlassenen Schülerheim und einem Altersheim untergebracht. Die freiwilligen Helfer des Roten Kreuzes haben bekannt gegeben, dass sie ab heute, Dienstag, nur noch Essenspakete an die Migranten verteilen können, berichtet das Internetportal „klix.ba“. Die Zahl der Flüchtlinge würde im Norden stets steigen. Nach Angaben des Innenministeriums des Kantons Una-Sana wurden seit dem Jahresbeginn 2.066 Flüchtlinge registriert, davon 1.404 in Bihac. In der Stadt würden sich derzeit Schätzungen zufolge zwischen 1.300 und 1.600 Flüchtlinge aufhalten. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge befinden sich ebenso in den Lagern.
Die Kräfte sind ausgeschöpft
Die Unterkünfte, in denen die geflüchteten Menschen nächtigen, sind teilweise weder mit Wasser noch mit Strom versorgt, haben Risse in den Wänden und Löcher in den Decken. Auch die sanitären Anlagen sind nicht ausreichend ausgestattet, da der Wasserzugang sehr beschränkt ist. „Alles, was bisher getan wurde, geschah mit Hilfe von Bürgern und einigen NGOs. Wir haben bei unseren Mitteln bereits ein Minus 7.000 Euro“, sagte Selam Midzic, vom Roten Kreuz. Die Sicherheitslage sei auch durch kriminelle Machenschaften angestiegen. „Wir haben keine Kontrolle darüber was passiert und für eine kleine Stadt wie Bihac, wo jeder Schritt sichtbar ist, stellt dies ein großes Problem dar“, so Midzic.
Die meisten Flüchtlinge sind in privaten Unterkünften
Bisher haben die staatlichen und kantonalen Institutionen nichts unternommen, um die Sicherheit der freiwilligen Helfer zu gewähren. Hinzu kommt ein zunehmender Anstieg von Krätze, die sich zu einer Epidemie entwickeln könnte. Das Rote Kreuz betont, dass sie ihre Freiwilligen nicht der Gefahr von Ansteckung aussetzen wollen. Dies sei ein Staatsproblem, für das es Zeit wäre Verantwortung zu übernehmen, heißt es vom Roten Kreuz. Die Kapazitäten der freiwilligen Helfer seien längst ausgeschöpft. Medizinische Versorgung und professionelle juristische Hilfe für geflüchtete Menschen würden nach wie vor fehlen. Im ehemaligen Schülerheim wohnen etwa 250 bis 300 Migranten, im unfertigen Altersheim, das sich unweit vom Stadtzentrum befindet, wurden etwa 200 Menschen untergebracht. Über 1.000 Flüchtlinge wurden in privaten Unterkünften aufgenommen.
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