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BALKAN-KONFLIKT IN NÖ

„Grüner Gewerkschafter“ beschimpfte eine FPÖ-Politikerin

AK-NÖ-Kammerrat Samir Kesetović beschimpte die FPÖ-Landtagsabgeordnete Vesna Schuster - hier im Bild mit HC Strache - unter anderem als "dumme Kuh" und "Drecksstück". Fotos: Facebook

Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) hat sich am Freitag vom Spitzenkandidat der „Grünen Gewerkschafterinnen“ distanziert.

Der Präsident der niederösterreichischen Arbeiterkammer Markus Wieser forderte Samir Kesetović sogar dazu auf, seine Funktion als Kammerrat zurückzulegen. Der Vorwurf: Kesetović hätte die serbisch-stämmige, niederösterreichische Landtagsmandatarin der FPÖ Vesna Schuster aufs Übelste beschimpft und bedroht.

Telefonterror: „Du Drecksstück!“

Die serbische FPÖ-Politikerin Vesna Schuster ging an die Öffentlichkeit wegen der „unzähligen SMS, Anrufe und Sprachnachrichten“, in denen Kesetović die Landtagsabgeordnete unter anderem als „chauvinistisches Drecksstück“ und „dumme Kuh“ bezeichnete. „Du bist nur wegen deiner Fut Österreicherin geworden“, schrieb Kesetović laut Schuster zu ihr in einer SMS. Der Grund der Verärgerung Kesetovics soll die neue Vortragsreihe „Kein Kniefall vor dem Islam“ sein, mit der Schuster derzeit in Niederösterreich tourt.

Vesna Schuster, Landtagsabgeordnete der FPÖ-NÖ, behauptet von Kesetović telefonisch terrorisiert worden zu sein. Foto: Facebook

„Sie soll wieder in den Balkan zurück gehen“

Der bosnische AK-Kammerrat verteidigt seine Anrufe und SMS: „Das war meine persönliche Meinung über sie. Sie ist eine Hetzerin, ich wehre mich gegen jeden Akt des Rassismus. Frau Schuster soll nicht vergessen, dass der Balkankrieg seit 1996 zu Ende ist, sie lebt anscheinend immer noch am Balkan. Mit solchen Parolen hat sie hier nichts verloren, dann soll sie wieder zurück gehen. In ganz Wilhelmsburg gibt es kein Problem, das ist reine Hetze. Ich will nicht, dass mein Sohn so etwas hört.“

Gegen AK-Rat Samir Kesetović ermittelt nun auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Foto: Facebook

Seit 2011 kein Grüner

Kesetović selbst ist eigentlich Ex-Grüner und seit 2011 nicht mehr Parteimitgleid, aber darf seit seiner Abspaltung unter den Namen “Grüner Gewerkschafter” auftreten.

Der Präsident der niederösterreichischen AK gibt nicht nach: „Ein unwürdiges Verhalten eines Kammerrates wird nicht geduldet und Frauenfeindlichkeit schon gar nicht“, wurde Wieser zitiert. Der ÖGB-Niederösterreich-Vorsitzende hielt zudem fest, dass Kesetović kein Mitarbeiter der AKNÖ sei, sondern ein Vertreter einer wahlwerbenden Gruppe. Als dieser sei er nicht berechtigt, die AK nach außen zu vertreten, dies oblige ausschließlich dem Präsidenten.