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INTERVIEW

Chris Stephan: „Die Balkan-Community hat ihre Eigenheiten und das taugt mir!“

Chris und die Community

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Chris hat in seiner Jugend viel Zeit in Wiener Balkan-Clubs verbracht. (FOTO: Christopher Glanzl)

Du bist als Moderator vor allem bei der Balkan-Community beliebt…Was glaubst du, aus welchem Grund ist das so?
Es könnte daran liegen, dass ich locker und authentisch bin und jedem auf Augenhöhe begegne. Die meisten sagen auch, ich sei so ’normal für jemanden aus dem Fernsehen‘ (lacht), aber das liegt daran, dass ich mich nicht verstelle.

Was macht unsere Community deiner Meinung nach aus?
Die lockere und coole Art würde ich sagen. Aber auch der Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit. Menschen vom Balkan werden schnell emotional, vor allem wenn es um Sport geht, zeichnen sich aber auch durch ihren Kampfgeist aus. Das und der Zusammenhalt der Familie, die immer Priorität hat, macht euch so stark. Für die Familie geht man durchs Feuer. Natürlich gibt es auch Eigenheiten, wie in jeder Kultur, aber ihr agiert häufig aus dem Bauch heraus, seid direkt und temperamentvoll…das taugt mir.

Du scheinst dich recht gut mit der Balkan-Mentalität auszukennen…Welche Berührungspunkte hast du mit unserer Community?
Mein bester Freund ist Kroate. Wir kennen uns schon seit der Jugend und er hat mich in viele Balkan-Clubs mitgenommen. Dadurch habe ich zahlreiche Leute aus der Community kennengelernt, aber auch durchs Boxen im Gym 23.

„Die lockere und coole Art macht die Balkan-Community aus, aber auch ihr Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit.“
– Chris Stephan

Aus dem Nähkästchen…

Es scheint so, als hättest du dich in den vergangen Jahren ein wenig zurückgezogen… Woran liegt das?
Ich gehe bedachter an meine Projekte heran. Ich befasse mich zwar weiterhin mit lustigen Formaten, aber ich habe es auch geschafft, hinter der Kamera Projekte erfolgreich zu produzieren. Wie zum Beispiel die Sendung „Unternehmer, erfolgreich, sucht…“, die den internationalen“ Branded Entertainment Award“ gewonnen hat. Das Entertainmentbiest schlummert nach wie vor in mir, und irgendwann lass ich es auch im vollen Ausmaß raus, aber das Timing ist alles. Ich denke, dass ich den Menschen jetzt mehr Respekt zolle, als früher. Zu Beginn habe ich sehr viel mit dem Kopf durch die Wand gemacht und wollte meine Grenzen ausloten.

Kam die Ernsthaftigkeit vielleicht auch durch deine Vaterschaft?
Nein, das hat damit nichts zu tun. Meine Kinder sind 16 und 12, also schon groß. Meine Tochter und mein Sohn haben auch nichts mit meinem Leben in der Öffentlichkeit zu tun…

Wie ist Chris Stephan als Vater?
Obwohl sich viele mich als Vater gar nicht vorstellen können, bin ich ein ganz normaler Papa. Ich bin meinen Kindern gegenüber dieselbe Person und begegne ihnen auf Augenhöhe, was nicht immer gut ist, weil man als Erziehungsberechtigter manchmal auch über den Dingen stehen sollte..(lacht)

„Ich gehe bedachter an meine Projekte heran.
– Chris Stephan

Gibt es auch eine Frau an deiner Seite?
Ja sicher, seit 17 Jahren bin ich mit derselben Frau zusammen und führe ein biederes gewöhnliches Leben. (lacht) Spaß beiseite – nur wenige haben mir zugetraut, dass ich so lange mit einer Frau zusammenbleibe, aber wir haben eine gute und noch immer erfrischende Basis.

Warum hältst du deine Familie komplett aus der Öffentlichkeit heraus? 
Weil dieser Teil meines Lebens keinen zu interessieren hat. Meine Familie ist nicht gemacht für die Öffentlichkeit und ich unterscheide klar zwischen mir, als private und als öffentliche Person. Ich sehe keinen Grund meine Familie da mit reinzuziehen.

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„Meine Familie ist nicht gemacht für die Öffentlichkeit und ich unterscheide klar zwischen mir, als private und als öffentliche Person“, verrät Chris unerwartet offen. (FOTO: Christopher Glanzl)

Wie sieht ein gewöhnlicher Tag in deinem Leben aus?
Ich stehe um sechs Uhr morgens auf, gehe um sieben trainieren und mache mich dann auf den Weg in den Sender, zur Redaktionssitzung. Anschließend fahre ich mit meinem Team zu einem Dreh, den wir geplant haben, treffe verschiedene Menschen und bin dafür in ganz Österreich unterwegs. Ein großer Teil meiner Arbeit besteht außerdem aus der Konzeptionierung von neuen Sendungen und Shows. Wir müssen viel pilotieren, um zu sehen, was klappt und was nicht. Zudem liegt die redaktionelle Hoheit bei uns. Ich recherchiere die Leute, kontaktiere sie und organisiere alle Drehs selbst. Ich habe gewisse Vorstellungen und nehme daher lieber alles selbst in die Hand. Es gehört sehr viel Planung dazu, daher steht ein gewisses Grundkonstrukt, aber Spontanität ist mindestens genauso wichtig. Alles, was während der Show an Schmähs oder dergleichen passiert, ist improvisiert.

Mein Hauptjob ist somit Drehen, mit Leuten unterwegs sein und einfach den ganzen Tag lang machen und produzieren. Du musst rausgehen, damit Inhalte entstehen und damit das Ganze lebendig bleibt. In einem Bürojob würde ich sterben und in mich zusammenfallen.

„Du musst rausgehen, damit Inhalte entstehen und
damit das Ganze lebendig bleibt.“

– Chris Stephan

Was wärst du, wenn du kein Moderator geworden wärst? Gab es jemals einen Plan B?
Ich bin relativ planlos und das zieht sich durch mein ganzes Leben. (lacht) Das ist nicht immer gut, da man sehr wohl einen Fokus braucht. Aber angesichts der Tatsache, dass ich Essen liebe und den Mund bei jeder Gelegenheit voll habe, hätte ich vermutlich ein Lokal eröffnet, in dem ich kulinarische, internationale Köstlichkeiten aus der ganzen Welt anbieten würde. Wenn also Interesse besteht…bitte bei mir melden. (lacht)

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