Nachtwerk
Eine alte Garage für die Wiener Linien am Arsch der Welt – so oder so ähnlich kann man das gute alte Nachtwerk in der Doktor-Gonda-Gasse in Liesing beschreiben. Jeden Freitag und Samstag verwandelte sich das zweistöckige Gebäude in das Fortgeh-Mekka für alle Jugos aus Wien und Umgebung. Und jeder, der in dieser Zeit groß geworden ist, erinnert sich an zumindest einen legendären Besuch bzw. Alk-Absturz in der Jugo-Hütte, oder – wie in meinem Fall – an zahlreiche, zugegebenermaßen mit einigen Lücken.
Zwei Stöcke, ein eigener „Narodna Raum“ in dem nur Balkan-Musik gespielt wurde, und selbstverständlich auch eine Pizzeria. So rückwirkend weiß glaub ich keiner so genau, ob die Pizza überhaupt gut war… Im Stadium des Vollsuffes war es sowieso oft keine gute Idee, sich überhaupt etwas hinter die Beißer zu schieben.
Auch für die Testosteron vollgepumpten Jungs, mit Neon-Kappen und Pali-Schal, die direkt aus dem „Fitness“ kamen gab es ein ganz spezielles Angebot. Ein Pimmelvergleich – ähm sorry Kräftemessen – am Eingang in Form von Boxautomaten. Frisch gestylt mit einem fetten und schön geglätteten Voki „prügelten“ sie an den Automaten um die Gunst des weiblichen Geschlechts.
Apropos weibliches Geschlecht: Auch die Mädels von damals blieben – aus heutiger Sicht – nicht von den Modesünden verschont. Hässliche „Achseltaschen“ mit einem Gurt quer über ein kitschiges bauchfreies Trägerleibchen. Dazu goldgelb gefärbte Haare und nicht existente Augenbrauen. Ganz coole gingen natürlich mit einem fetzigen Trainingsanzugsoberteil, oder gar mit Trainingsanzugshosen in Neonfarben ins Nachtwerk – egal ob männlich oder weiblich.
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