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WESTBALKAN

Corona-Chaos in Serbien: So besorgniserregend sind die Zahlen

Corona-Serbien
(FOTO: iStock, Wikimedia Commons / Copyright Law of Serbia)

Die Infektionszahlen im Westbalkan sollen mittlerweile höchst besorgniserregend sein. Dabei ist Serbien allen voran, wobei eine weit höhere Dunkelziffer vermutet wird.

In Österreich sorgte Bundeskanzler Sebastian Kurz für eine politische Debatte aufgrund der „Herkunftsländer“, die zum Thema Coronavirus genannt wurden. Dabei sprach er insbesondere „Reiserückkehrer und insbesondere durch Menschen, die in ihren Herkunftsländern den Sommer verbracht haben“. Es folgte eine verlängerte Reisebeschränkung der Behörden bis 10. Jänner, die auf das orthodoxe Weihnachtsfest abzielt.

Beunruhigende Lage
Wie die „Wiener Zeitung“ berichtete ist die Corona-Lage in den Westbalkan-Staaten tatsächlich besorgniserregend. Am dramatischsten sei die Lage in Serbien, wo die Infektionen seit Ende Oktober ununterbrochen wachsen. In den vergangenen sieben Tagen wurden dort bei einer Million Einwohner durchschnittlich 1.000 Personen positiv getestet.

In Österreich sind es 434 Personen.

Besonders im Hinblick auf die kommenden Festtage ist auch das Infektionsgeschehen in Serbien relevant. In Österreich leben 122.000 serbische Staatsbürger und weitere Österreicher mit serbischem Migrationshintergrund, die über die Festtage potenziell in ihre Heimat reisen.

Kein Lockdown, keine Testungen
Das Land weigert sich weiterhin die Maßnahmen zu verschärfen. Viele sollen den Behörden misstrauen, weil die Zahlen um die Covid-19 Verstorbenen manipuliert wurden, wie das Online-Magazin „Balkan Insight“ aufdeckte. Als der serbische Präsident Aleksandar Vučić die Maßnahmen zu verschärfen versuchte und eine Ausgangssperre ausrief, rebellierte das Volk.

In der serbischen Entität, der Republika Srpska, sollen die BürgerInnen zudem nicht mehr auf das Virus getestet werden, solange sie nur ein Covid-Symptom aufweisen. Die tatsächliche Anzahl an Infizierten könnte daher also weit über der offiziellen liegen.