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GROSSE DIFFERENZEN

Die Grünen fordern mehr Zuschläge für Frauenberufe

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Am Mittwoch präsentierten Die Grünen ihren neuen Frauenbericht und machten auf die hohe Gehaltsdifferenz in der Berufswelt aufmerksam.

Die Grünen fordern in ihrem vorgestellten Frauenbericht die Neubewertung von weiblichen Berufen. Die Frauenspecherin Berivan Aslan kritisierte vor allem die Erschwernis- und Gefahrenzulage, die für männliche Berufe verrechnet wird, für Frauenberufe jedoch nicht. Beispielsweise weibliche Reinigungskräfte sollten auf diese Zulage nicht verzichten müssen. Laut Aslan seien vor allem die Kollektivverträge sehr veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Außerdem fordert die Partei eine 35-Stunden-Woche für alle Arbeitnehmer, sowie einen Mindestlohn von 1.750 Euro.

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Männer verdienen mehr
Vergleicht man die Bruttostundenlöhne der beiden Geschlechter in Österreich, so verdienen Männer im Schnitt ein Fünftel mehr als Frauen, dies entsprach 2015 circa 21,7 Prozent. Grund dafür sind aus Sicht der grünen Partei mehrere Faktoren wie die ungleiche Verteilung von Familienarbeit, welche zu schlechteren Karrierechancen und einem höheren Teilzeitanteil bei Frauen führt. Seit 2006 wurde zumindest ein Rückgang von 3,8 Prozent der Gehaltsdifferenz verzeichnet.

Mut zur Kindererziehung
Klubchef Albert Steinhauser appelliert vor allem an die Männer sich mehr in die Kindererziehung einzubringen. Die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie sei laut Steinhauser nicht Frauen- sondern eigentlich Männerpolitik. Wenn mehr Männer in Karenz gehen würden und das Büro früher verlassen um ihre Kinder abzuholen, so würde sich auch die Differenz in der Einkommensschere minimieren.

Neues Kapitel
Auch ein neues Kapitel ist in dem Grünen Frauenbericht zu finden. Der Absatz mit dem Titel „Frauen am Land“ befasst sich mit der Forderung von hochwertigen Kinderbetreuungen, auch in ländlichen Regionen. Zusätzlich werden auch Themen wie höhere Frauenanteile in politischen Ausschüssen, mehr Budget für Gewaltpräventionen, Frauenhäuser und Männerberatungsstellen und schärfere Gesetze gegen sexualisierte Hasspostings im Netz behandelt.