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RÜCKZUG

Edtstadler verlässt Spitzenpolitik: Nachfolger schon gefunden?

FOTO: BKA/Florian Schroetter/salzburg.gv.at
FOTO: BKA/Florian Schroetter/salzburg.gv.at

Karoline Edtstadler, Ministerin der ÖVP, kündigte ihren Rückzug aus der Spitzenpolitik an, was Spekulationen über ihre Nachfolge in Salzburg auslöste. Landeshauptmann Wilfried Haslauer reagierte auf diese Gerüchte und stellte klar, dass bereits eine Nachfolge geregelt ist.

Karoline Edtstadler, Europa- und Verfassungsministerin der ÖVP, hat Samstagabend angekündigt, sich aus der Spitzenpolitik zurückzuziehen. Diese überraschende Entscheidung wurde offiziell von ihrem Sprecher gegenüber der APA bestätigt. Edtstadler plant, ihre politische Tätigkeit als Ministerin bis zur Bildung einer neuen Regierung fortzuführen, danach jedoch als einfache Nationalratsabgeordnete aktiv zu bleiben. Parallel dazu beabsichtigt sie, eine Anwaltskanzlei in ihrer Heimat Salzburg zu gründen.

Zukunft in Salzburg

Die Ankündigung Edtstadlers führte umgehend zu Spekulationen über mögliche politische Ambitionen in Salzburg, insbesondere über eine mögliche Nachfolge von Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Haslauer hat diesen Vermutungen jedoch schnell eine Absage erteilt. In einer Aussendung am Sonntag erklärte er, dass Stefan Schnöll als sein designierter Nachfolger in der Salzburger ÖVP vorgesehen ist und dieser Plan unverändert bleibt. Haslauer lobte Edtstadlers Beiträge als Ministerin, die in schwierigen Zeiten eine große Stabilitätsleistung erbracht habe, und dankte ihr für die internationale Repräsentation Österreichs.

Reaktionen aus der Politik

Kanzler Karl Nehammer zollte Edtstadler ebenfalls seinen Respekt. Er äußerte über ein Social-Media-Posting am Sonntag Anerkennung für ihren Einsatz und betonte, ihre persönliche Entscheidung zu respektieren. Nehammer erläuterte, dass Edtstadler ihn bereits am Samstag über ihren Entschluss informiert habe.

Edtstadlers politische Karriere begann 2017, als sie in der Regierung Kurz I zur Staatssekretärin im Innenministerium ernannt wurde. Sie sammelte zudem Erfahrung als EU-Parlamentarierin und diente seit 2020 als Kanzleramtsministerin. Obwohl sie vor den letzten Nationalratswahlen als mögliche Kandidatin für die Position der österreichischen EU-Kommissarin gehandelt wurde, ging diese Rolle an Magnus Brunner.

Sie betonte in einem Interview mit der „Kronen Zeitung“, dass das beeindruckende Wahlergebnis in Salzburg für sie ein klares Mandat bedeute, die Interessen ihres Bundeslandes im Nationalrat zu vertreten. Bis Montag blieb unklar, ob sie auch weiterhin im Verhandlungsteam der ÖVP für Koalitionsgespräche verbleiben wird. Edtstadler sieht ihre zukünftige Rolle mit Fokus auf Salzburg und hofft auf einen erfolgreichen Einstieg in die Privatwirtschaft als Anwältin.