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Ethereum – die Nr.2 der Kryptowährungen einfach erklärt

FOTO: iStockphoto

Ethereum zählt zu den am schnellsten wachsenden Kryptowährungen der Welt und ist inzwischen seit einigen Jahren auf Platz zwei nach Marktkapitalisierung. Zudem setzten institutionelle Anleger in letzter Zeit vermehrt auf den Bitcoin-Verfolger. Im Folgenden wird Ethereum genauer beleuchtet und erklärt, worauf man beim Kauf unbedingt achten muss.

Was ist Ethereum eigentlich?

Ethereum ist die aktuell zweitgrößte Kryptowährung der Welt nach Marktkapitalisierung und unterscheidet sich in gleich mehrerer Hinsichten von dem aktuellen Platzhirsch Bitcoin. Die Idee des damals 19-jährigen Gründers Vitalik Buterin war es nicht eine Alternative zum klassischen Währungssystem zu schaffen und damit in Konkurrenz zu Bitcoin zu treten. Vielmehr war seine Idee ein dezentraler Weltcomputer, auf dem sich eine Vielzahl verschiedener Programme entwickeln lassen und die dabei über die Sicherheit der Blockchain Technologie verfügen. Dieses Programm hat er schließlich mit Ethereum und gemeinsam mit einem Hauptteam aus zwei weiteren Gründern geschaffen. Dabei sollte es keine zentrale Instanz mehr geben und das Netzwerk nicht durch ein einzelnes Unternehmen kontrolliert werden. Vielmehr wird die Ethereum Plattform mittlerweile durch eine Vielzahl an Teilhabern gelenkt und kontrolliert.

Wichtig ist hierbei, dass niemand ausgeschlossen wird und somit jeder Teil des Netzwerkes sein kann. Die bekanntesten Möglichkeiten, die man auf der Ethereum Chain programmiert, sind die Smart Contracts sowie die NFTs, bei denen die Plattform jeweils führend auf dem Markt ist. Durch das kürzlich erfolgte Merge Update und den Umstieg auf Ethereum 2.0 wechselte Ethereum seinen Konsens Mechanismus vom Proof of Work, welches auch das Bitcoin Netzwerk nutzt, auf das wesentlich umweltfreundlichere Proof of Stake, bei dem der Stromverbrauch um mehr als 99 Prozent gesenkt wird. Darüber hinaus ermöglicht die Umstellung des Konsens Mechanismus eine erhöhte Teilnahme am Aufrechterhalten des Netzwerkes durch kleinere Investoren. Dies geschieht dadurch, dass sie nicht zuerst teure Hardware für das Mining anschaffen müssen, sondern ihre Coins einfach für eine gewisse Zeit ins Staking geben können. Dafür bekommt man als Investor eine Belohnung, die Staking Rewards. Diese kann man sich jedoch erst im Laufe des nächsten Jahres ausbezahlen lassen, wenn das Shanghai-Update erfolgreich implementiert wurde.

Ether und Ethereum – der Unterschied

Bei Ethereum handelt es sich entgegen dem weitverbreiteten Irrglauben nicht direkt um eine Kryptowährung, sondern um ein komplexes Netzwerk. Dieses setzt sich aus einer Vielzahl an Computern, die auf der ganzen Welt stehen, zusammen und ermöglicht den Programmierern eine große Bandbreite von Anwendungen. Damit die Validatoren das Netzwerk am Laufen halten, bekommen sie eine gewisse Belohnung in Form des Ether-Coins, kurz ETH. Diesen braucht es zudem zur Erstellung verschiedener Anwendungen auf der Ethereum Chain sowie zum Handel auf der Plattform. Wer beispielsweise ein NFT kaufen möchte, welches über die Ethereum Plattform programmiert wurde, benötigt dazu den dazugehörigen Ether Coin. Damit ist Ether die eigentliche Kryptowährung, die auf den verschiedenen Börsen und Brokern gehandelt wird. Der Einfachheit halber wird dieser Coin im Kryptospace allerdings ebenfalls Ethereum genannt.

Was kann man im Alltag mit Ethereum anfangen?

Bei Ethereum denken die meisten wahrscheinlich zunächst an die Möglichkeit der Investition in den Ether Coin zur Vermögenssteigerung. Doch abgesehen vom direkten Handel auf den gängigen Plattformen, Börsen und Brokern, gibt es auch im Alltag zahlreiche Möglichkeiten, bei denen man Ethereum einsetzen kann. Die naheliegendste ist dabei sicherlich die Entwicklung verschiedener Anwendungen für Unternehmen, welche man auf der dazugehörigen Blockchain programmieren kann. Dabei hilft Ethereum neben der Erstellung  von verschiedenen Datenprozessen auch bei der Verarbeitung und Speicherung. Darüber hinaus können aufgrund der großen Sicherheit der Blockchain Technologie sensible Daten wie Krankenakten ebenfalls über das Ethereum Netzwerk verwaltet werden. Zudem gibt es inzwischen immer mehr Unternehmen, bei denen man mit Ether zahlen kann. Besonders die Flugbranche sowie die Luxusmarkenindustrie öffnen sich verstärkt für die Zahlungsmöglichkeit mit Ether. Doch auch im weniger hochpreisigen Segment findet Ethereum verstärkte Nutzung. So akzeptiert in Düsseldorf eine erste Apotheke die Bezahlung mit Ether, sowie zahlreiche Kleinunternehmen und Lebensmittelgeschäfte in der niederländischen Stadt Arnheim. Zudem nimmt mit Unicef eine große Hilfsorganisation erstmals Spenden mit der Kryptowährung entgegen.

Welche Möglichkeiten gibt es Ethereum zu kaufen?

Wer sich dazu entschlossen hat Ethereum zu kaufen, hat dazu verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich unterscheidet man dabei zwischen dem Kauf von echten Ethereums, den CFDs sowie den ETPs. Im Vorfeld gilt es sich als Anleger darüber klar zu werden, worin die Unterschiede liegen und welche Anlageform für einen selbst am besten geeignet ist. Bei den CFDs, auch Derivate genannt, handelt es sich um eine Art Wertpapier, bei dem man nicht direkt über die Ethereum verfügt, sondern man auf den Anbieter vertraut, dass er entsprechend viele ETHs in seinem Portfolio hält, damit man dennoch direkt am Kurs mit antizipiert. Zudem besteht die Möglichkeit einen Hebel einzusetzen, um die Rendite zu steigern, womit allerdings gleichzeitig auch das Risiko steigt. Daher eignet sich das eher für erfahrene Anleger. Ein Vorteil dieser Option gegenüber dem Kauf auf Börsen besteht darin, dass es kein Auszahlungslimit gibt, was sich vor allem bei besonders großen Beträgen bemerkbar macht.

Die gängigste Variante ist jedoch der Kauf von echten Ethereums. Hierfür benötigt man eine entsprechende Wallet, welche im Grunde nichts anderes als eine digitale Geldbörse ist. Die verbreitete Meinung, dass der Handel mit echten Kryptowährungen vollständig anonym abläuft, ist jedoch nicht ganz richtig. Bei einer Transaktion werden zwar lediglich die Transaktionsadressen und kein Name angezeigt, jedoch ist man über die Krypto Börse mit seinem echten Namen registriert. So könnte zumindest eine Instanz die entsprechende Transaktion einem Namen zuordnen.
Abschließend gibt es noch die Möglichkeit Ethereum mittels eines ETPs zu kaufen. Dabei handelt es sich im Grunde um eine Art ETF, der den Kurs des Ether Coins nachbildet. Wie bei den Derivaten hält man hier auch keine echten Ether, sondern erhält lediglich die Bestätigung an einer bestimmten Anzahl an Coins berechtigt zu sein. Hier gibt es sowohl die Möglichkeit einen ETP zu kaufen der ausschließlich Ethereum beinhaltet als auch eine Kombination aus mehreren Werten, wie bei einem klassischen ETF.

Wo kann man Ethereum kaufen?

Für den Kauf von Ethereum gibt es gleich mehrere verschiedene Marktplätze und Orte, wo man dies tun kann. Die gängigste Variante ist dabei der Kauf über eine Krypto Börse, bei dem Käufer und Verkäufer direkt zusammenkommen und entweder Angebote aus dem Orderbuch annehmen, oder selbst ein Angebot in dieses einstellen. Dabei ist letzteres normalerweise günstiger, da der Händler der Börse dadurch Liquidität zur Verfügung stellt. Die andere gängige Praxis Ethereum zu kaufen ist über einen Broker, der wie ein Mittelsmann fungiert. Man kauft nicht direkt vom Verkäufer, sondern übermittelt das Kaufinteresse an den Broker, welcher die entsprechenden Coins dann für einen kauft und verwahrt, wodurch die Private Keys auch beim Broker verbleiben. Gleichzeitig besteht bei einem Broker auch die Möglichkeit des CFD Handels. Wer stattdessen an Ethereum ETPs interessiert ist, muss auf andere Plattformen als den bisher aufgeführten ausweichen. Auch wenn es mit Bitpanda inzwischen einen Broker gibt, der den ETP Handel anbietet, ist dieser Bereich oftmals noch auf Unternehmen wie 21 Shares oder die ETC Group ausgelagert.

Was gilt es beim Kauf zu beachten?

Beim Kauf von Ethereum gilt es sich zunächst zu vergegenwärtigen, ob man einer anderen Plattform bezüglich des Private Keys vertrauen möchte oder nicht. Denn hiervon hängt maßgeblich ab, welche Anlagemethode die richtige für einen ist und ob man bestimmte Kaufvarianten bereits von vornherein für sich ausschließt. Zudem gilt es beim Kauf darauf zu achten, dass man bei Ethereum hohe Gebühren für eine Transaktion zu zahlen hat und diese zum Peak auch schon einmal auf über 50 Dollar steigen können. Daher sollte man sich gerade bei kleineren Beträgen die Transaktionsgebühren (Gas Fees) mit seinem Investmentvolumen gegenrechnen, damit es hier zu keinen Überraschungen kommt.