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Pilgerfahrt

Hitzewelle bei Hadsch: Mindestens 19 Tote, zahlreiche Vermisste

(FOTO: EPA-EFE/STRINGER)
(FOTO: EPA-EFE/STRINGER)

Saudi-Arabien, ein Land, das für seine extremen Sommer bekannt ist, wurde dieses Jahr zum Schauplatz einer der härtesten Hadsch-Pilgerfahrten in der jüngeren Geschichte.

Die Pilger, darunter eine Vielzahl von Gästen aus dem Ausland, sahen sich mit Temperaturen konfrontiert, die bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gingen. Besonders betroffen waren Teilnehmer aus Jordanien und Iran – das jordanische Außenministerium meldete 14 Todesfälle aufgrund von Hitzschlägen, während der Chef des Iranischen Roten Halbmonds fünf weitere Todesopfer aus dem Iran bestätigte.

Behörden raten zur Vorsicht

Trotz der schwierigen Bedingungen äußerten sich die saudi-arabischen Behörden zunächst nicht zu den Todesfällen. Sie betonten jedoch die Notwendigkeit, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden. Empfohlen wurde den Pilgern, ausreichend zu trinken und möglichst Schatten aufzusuchen oder Schirme als Sonnenschutz zu verwenden. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, da viele Rituale des Hadsch unter freiem Himmel und oft zu Fuß absolviert werden, was insbesondere für ältere Teilnehmer eine Herausforderung darstellt. Am Berg Arafat erreichten die Temperaturen bis zu 46 Grad Celsius.

Medizinische Versorgung unter Hochdruck

Berichte der saudischen Nachrichtenagentur SPA zufolge mussten am Samstag allein 225 Personen wegen hitzebedingter Probleme in medizinische Einrichtungen eingeliefert werden. Angesichts eines Wasserverbrauchs von knapp einer Million Kubikmetern allein in Mekka und den umliegenden Pilgerstätten an einem Tag lässt sich erahnen, welche Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Versorgung und das Wohl der Pilger sicherzustellen.

Maßnahmen gegen Massenpanik

Zur Sicherheit der Gläubigen wurden zudem Vorkehrungen getroffen, um Massenpanik und -gedränge zu vermeiden. In der Vergangenheit führte dies zu verheerenden Unfällen, wie beispielsweise 2015, als bei einem Gedränge und folgender Massenpanik, 2.300 Pilger starben. Durch den Einsatz von Barrikaden gelang es diesmal, die Menschenmengen zu kontrollieren.

Trotz der herausfordernden Umstände unterstreicht die hohe Teilnehmerzahl von 1,8 Millionen Gläubigen, darunter 1,6 Millionen aus dem Ausland, die ungebrochene spirituelle Bedeutung des Hadsch für Muslime weltweit. Der Hadsch ist eine der fünf Säulen des Islam. Jeder gesunde Muslim, der es sich leiste kann, soll diese Pilgerfahrt mindestens einmal im Leben unternehmen.