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UNHEIMLICH

Petar Blagojević: der erste Vampir der Weltgeschichte stammt aus Serbien?

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(FOTO: zVg.)

Ein Serbe aus der Umgebung von Požarevac soll der erste Fall eines Untoten sein, welcher den Rest der Welt erreichte und somit sowohl das Wort „Vampir“, als auch den Glauben an diese verbreitet haben soll.

Laut historischen Angaben lebte Peter Plogojowitz (Plagojević/Blagojević) als einfacher Bauer im Dorf Kisilova (heute mit großer Wahrscheinlichkeit Kisiljevo) bei Požarevac. Im Jahr 1725 verstarb er im Alter von 62 Jahren und soll er als Vampir wiedergekehrt und seine Umgebung heimgesucht haben.

Wie ein kaiserlicher Provisor vor Ort berichtete, starben aufgrund des angeblichen Blutsaugers neun Menschen an lähmenden Krankheiten. Alle waren sich darüber einig, dass der kurz davor verstorbene Plogojowitz Grund für diese Tode war und die Opfer zuvor im Schlaf heimsuchte. Er soll sich auf die Menschen gelegt und sie gewürgt und geschlagen haben. Um sich von der Heimsuchung zu befreien, entschlossen sich die Dorfbewohner den Leichnam zu exhumieren.

Anzeichen für Vampirismus
Der abermaligen Öffnung des Grabes wohnten ansässige Autoritäten, sowie ein Gemeindepriester bei. Beim Geistlichen handelte es sich um einen Provisor des Kaiser Karls V bei, welcher am 6. April 1725 folgendes niederschrieb:

„Daß erstlich von solchem Cörper und dessen Grabe nicht der mindeste, sonsten der Todten gemeiner Geruch, verspühret, der Cörper, ausser der Nasen, welche abgefallen, gantz frisch, Haar und Barth, ja auch die Nägel, wovon die alten hinweggefallen, an ihm gewachsen, die alte Haut, welche etwas weißlich war, hat sich hinweg gescheelet, und eine neue frische darunter hervor gethan, das Gesichte, Hände und Füsse und der gantze Leib waren so beschaffen, daß sie in seinen Lebzeiten nicht hätten vollkommener seyn können: In seinem Munde habe ich nicht ohne Erstaunen einiges frisches Blut erblicket, welches, der gemeinen Aussage nach, von denen durch ihn Umgebrachten gesogen. In Summa, es waren alle Indicia vorhanden, welche dergleichen Leute (wie schon oben bemercket) an sich haben sollten.”

Da nun „bewiesen“ wurde, dass es sich um einen Untoten handelt, wurde der Leichnam gepfählt und verbrannt. Dieses Verfahren wurde damals seitens der österreichischen Reichsverwaltung erlaubt, auch wenn es den Behörden missfiel. Dies wurde getan, um die Dorfbewohner zu beruhigen, welche damals meinten, dass es Vampir-Fälle bereits früher, in noch „türkischer Zeit“, gab. Genau jener Bericht erschien noch im gleichen Jahr im „Wiennerischen Diarium“, der heutigen „Wiener Zeitung“.

“…so sie Vampyri nennen…”
Der Artikel vom 21. Juli 1725 verbreitete somit erstmals im Großen Ausmaße den Vampirglauben und das Wort selbst im Kaiserreich und weiter. Der kaiserliche Provisor schrieb in seinem Bericht außerdem erstmals den Namen nieder, welchen die Einheimischen den heimsuchenden Untoten geben: „vampyri“. Somit wurde angeblich das serbische Wort „vampir“ in die ganze Welt getragen.

Auch im Etymologischen Wörterbuch der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften wird das Wort Vampir als Entlehnung aus dem Serbo-Kroatischen, erstmals 1725, beschrieben. Es soll auf „upir“/“upirina“ zurückgehen, was so viel wie ‚Gespenst, Ungeheuer, Drache, Vampir‘ bedeutet.

Allerdings wird dort noch eine zweite Theorie beschrieben, welche neben dem Serbo-Kroatischen auch das Bulgarische mit einbezieht. Diese sollen aus dem Mittelgriechischen „bampýros“ (βαμπύρος) entlehnt haben, welches allerdings wiederum auf die altbulgarische Wurzel „*vǫpyrь“ ähnlich dem oben genannten „upir“ zurückgeführt wird.

Ebenso sei laut Wörterbucheintrag das Wort Vampir über das Deutsche in die französische und englische Sprache gekommen, wovon es sich weiterverbreitete.