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NACHBAR IN NOT

Rapper und Flüchtlingsmama brachten Winterkleidung nach Bosnien (VIDEO)

Kid Pex
FOTO: zVg.

Der Wiener Rapper Kid Pex und die „Flüchtlingsmama“ Oberösterreichs Brigitte Holzinger wollen bei der humanitären Katastrophe im Nordwesten Bosniens nicht zusehen. 

Ihre humanitäre Initiative verschlug sie in die Umgebung von Velika Kladuša und Bihać, wo sie bereits vor einem Monat das „Horror-Camp“ Vucjak besuchten (KOSMO berichtete). Die Eindrücke der dort herrschenden humanitären Katastrophe ließen sie nicht mehr los: Gleich nach ihrer ersten Rückkehr starteten sie einen Spendenaufruf in Oberösterreich (Holzinger) und Wien (Kid Pex). In der Bundeshauptstadt lief die Aktion unter dem Namen „SOS Balkanroute“ und die Spenden wurden an drei Terminen im Verein Boem im 5. Bezirk gesammelt.

Fast 1000 Winterjacken für die Geflüchteten

Letztendlich fuhren sie letztes Wochenende mit vier Großtransportern und einem kleinen LKW aus Wien los und brachten vor dem Wintereinbruch mehrere hundert warme Winterjacken, Herrenhosen, Schuhe, Hauben, Schals, usw. zu den Flüchtlingen, die ohne Heizung, Strom und Wasser den Wintereinbruch erwarten. Von der Caritas bzw. der Filiale Carla Nord wurden für die Flüchtlinge an Kid Pex alleine 400 Jacken mitgegeben, der Rest waren private Spenden. Um die Logistik des Transports kümmerte sich Renato Čiča von „We help“, einem Verein der bereits 2015 bei den Flutkatastrophen zahlreiche Spenden nach Bosnien brachte.

Abgeordnete Zadić zahlte Kombi 

Ein Teil der Spenden wurde direkt vor Ort an die Flüchtlinge evrteilt, der Großteil landete aber bei den freiwilligen lokalen Helferinnen und Helfern, die dem Netzwerk des ehrenamtlichen „Teams Vucjak“ angehören und bereits am Wochenende mit der Verteilung begonnen haben. Einer der Kombis wurde von der grünen Nationalratsabgeordneten Alma Zadić finanziert.

Kid Pex
Wiener Rapper Kid Pex und die „Flüchtlingsmama“ Oberösterreichs Brigitte Holzinger wollen helfen. (FOTO: zVg.)

Spenden auch an lokale Bevölkerung

Die Spenden selbst landeten dabei in Velika Kladuša, Bihać und Ključ, wobei bei letzterem ein Teil der Spenden auch der lokalen, existenzbedrohten Bevölkerung zugute kam. Die Spenden nach Ključ wurden von Hajrudin Družanović (Kremsmsmünster) und Alexander Nikolić vom Wiener Vereien Boem abgegeben. Der Inhalt zweier Großtransporter ging an Zemira Gorinjac, die in Bihać den Verein „Solidarnost“ leitet und die prominenteste Unterstützerin der tausenden von Hunger und Winter bedrohten Geflüchteten ist. Da sie zu den aktivsten Flüchtlingshelferinnen in der Region gehört und so auch die größte Zahl betreut, spendeten das Wiener Team ihr noch einen Gutschein für Lebensmitteleinkäufe im Wert von 600 Euro, bei denen sich die zwei mitgereisten Mosaik-Journalistinnen Klaudia Rot und Franaziska Wallner mit 100 Euro beteiligten. Ebenso wurden vor Ort mit ihr lebenswichtige Medikamente eingekauft. „Diese Spende hilft uns sehr, wir sind den Österreichern und Österreicherinnen sehr dankbar dafür“, so Gorinjac in einem Video-Statement.

Frauen tragen Widerstand vor Ort

„Es sind vor allem Frauen, die sich trotz aller Hürden und der Hetze gegen Geflüchtete um diese kümmern. Teilweise kriegen sie deswegen auch Morddrohungen. Es war, ist und bleibt unsere Pflicht, diese Frauen und das ganze Netzwerk der freiwilligen HelferInnen in Bosnien-Herzegowina zu untersützen. Sie machen dort in Wirklichkeit die Arbeit für uns alle, da ja die Schließung der Balkanroute und damit auch ihre Folgen von Österreich ausgegangen ist“, so Rapper Kid Pex, für den klar ist: „SOS Balkanroute wird und muss weitergehen, so lange sich die Situation an der Grenze zu Kroatien nicht ändert“.

Schlafsäcke gesucht

Morgen, Dienstag, macht deswegen der Verein Boem (Schwarzhorngasse 1, Ecke Bacherplatz) ab 17 Uhr wieder seine Tore auf. Bis 21 Uhr werden folgende Sachspenden – auf die aktuellen Bedürfnisse der Helferinnen abgestimmmt – angenommen: warme Schlafsäcke, Winterjacken bis zur Größe L, Herren-Winterschuhe bis Größe 43 und Schals, Haubem, Mützen.