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Wiener Serbin erklärt, worin sich Jugos von Österreichern unterscheiden

(FOTOS: iStockphotos)

Milesa Tošić (32) lebt seit vier Jahren in Wien und verriet dem Belgrader Medium „Alo!“, wie sie die Unterschiede zwischen Balkanesen und Österreichern erlebt.

„Ich erkenne Serben in Wien aus eineinhalb Kilometer Entfernung. Wir schauen viel mehr auf uns selbst und unsere Kleidung. Österreicher kümmern sich nicht um Kleidung, passende Farben usw. Sie sind völlig lässig und scheren sich nicht viel um ihr Äußeres“, so die 32-Jährige. Außerdem erkenne man Balkanesen am Geräuschpegel. Jugos seien immer die Lautesten.

Weniger Kaffeehauskultur
Obwohl Jugos dafür bekannt seien, oft Cafés und Bars zu besuchen, behauptet Milesa, dass sie in Österreich diese Gewohnheit sehr oft verlieren. „Cafés gibt es hier nicht wie in Serbien an jeder Ecke. Man muss in die Innenstadt, was selten gemacht wird. In Österreich gehen meistens ältere Leute in Cafés, während junge Leute in Clubs, Malls und Fastfood-Restaurants bevorzugen.“

Kindererziehung
Ihr sei außerdem aufgefallen, dass die meisten Österreicherinnen und Österreicher entweder sehr früh (mit 20 Jahren) oder erst sehr spät (mit 40 Jahren), wenn sie ihre gewünschten Karriereziele erfüllt haben, heiraten. „Fast alle Balkan-Familien, die in diesem Land leben, haben drei oder vier Kinder. Das liegt daran, dass sie es hier finanziell und wirtschaftlich durchziehen können. Die Karenz und das Kindergeld sind hoch. Die Unterschiede zwischen uns und ihren Müttern sind gewaltig, wenn es um die Elternschaft geht “, behauptet sie.

„Jugo Mütter, mich eingeschlossen, laufen den Kindern im Park nach und schreien sie an, wenn sie unruhig sind. Ständig hört man: ‚Pass auf, du wirst hinfallen!‘ und ähnliches.“ Österreichische Mütter seien viel entspannter und würden ihren Kindern beim Spielen zusehen und erst einschreiten, wenn etwas passiert ist. „Wenn ihr Kind weint, lassen sie es weinen und reden dann mit ihm wie mit einem Erwachsenen. Ich denke, es liegt teilweise an ihrer Kultur, teilweise a, Gesetz. Das ist sehr streng, wenn es um Kinder geht.“

Österreicher fettleibig und alkoholsüchtig
Milesas ist außerdem der Meinung, dass Balkan-Mütter immer darauf schauen würden, dass ihre Kinder mit so vielen anderen Kindern wie nur möglich spielen. Österreicherinnen würde das nicht interessieren.

„Die Kinder mit Balkanwurzeln bleiben untereinander. Alle bringen Snacks und Süßigkeiten mit, während Österreicher das nie tun. Sie bringen Käse, Trauben, Paprika und anderes Gemüse mit. Auch wenn man glauben würde, dass sie mehr auf ihre Gesundheit achten, so sind sie oft fettleibig. In Restaurants essen und trinken sie viel mehr Alkohol als wir. Sie haben keine Grenze und trinken fast bis sie ohnmächtig werden“, resümierte die Serbin.