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HOCHGIFTIG

Zigtausend Tote: Verpestete Luft vom Westbalkan tötet EU-Bürger

(FOTO: zVg.)

Laut einem neuen Bericht der NGO CEE Bankwatch Network und des Center for Energy and Clean Air Research sollen in den letzten drei Jahren durch schädliche Gase aus Wärmekraftwerken 19.000 Menschen in Europa ums Leben gekommen sein.

Sowohl in Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Nordmazedonien als auch im Kosovo überschreiten Wärmekraftwerke den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert. Gleichzeitig wiesen die Verfasser des Berichtes darauf hin, dass finanzielle Unterstützungen der Europäischen Union für die Gesundheitsversorgung in den Westbalkanstaaten dafür verwendet werde, um durch Luftverschmutzung verursachte Krankheiten zu behandeln. Große Kritik äußerten die NGOs an den jeweiligen Gewerkschaften.

300-mal höhere Belastung
Die Stromproduktion am Balkan verursache 300-mal mehr Schwefeldioxidemissionen als jene der EU-Ländern. Das hochgiftige Gas hat erhebliche negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Nur 0,3 Prozent des auf dem Westbalkan produzierten Stroms werden in der EU verbraucht, aber die Hälfte der Gesamtverschmutzung innerhalb Europas wird von den Balkanstaaten erzeugt.

19.000 Tote in 3 Jahren
Ihren Berechnungen zufolge hat die Luftverschmutzung in den letzten drei Jahren 19.000 Europäer das Leben gekostet, wovon 10.800 in EU-Ländern leben. Schätzungen zufolge starben im vergangenen Jahr in Bosnien und Herzegowina 280 Menschen an den Folgen großer Umweltverschmutzung.

Davor Penchevski, Koordinator des CEE-Bankwatch-Netzwerks, forderte die Stilllegung von schließbaren Wärmekraftwerken und eine Überwachung der Betriebszeiten derjenigen, die derzeit nicht geschlossen werden können. Außerdem fordert das Netzwerk die Europäische Kommission und die EU-Regierungen dazu auf, diejenigen zu sanktionieren, die Umweltverschmutzung verursachen.