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DISKUSSION

Kroatisches Schulbuch: „Thompson ist ein postmoderner Künstler“ (FOTO)

Thompson - Schulbuch Soziologie
(FOTOS: zVg.)

Auf der 76. Seite des Buches „Soziologie – ein Lehrbuch für Gymnasien“ wird Schülern erklärt, dass der umstrittene Künstler zur Postmoderne gehört.

Die behauptet zumindest ein Gymnasiallehrer, der sich empört an die Öffentlichkeit wandte. Daraufhin berichteten zahlreiche kroatische und andere Balkan-Medien über diesen „Skandal“. Hier ein Foto von der besagten Textstelle:

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Nachdem der geplante Auftritt von Marko Perković, bekannter als Thompson, öffentlich heftig diskutiert und endgültig abgesagt wurde (wir haben berichtet), sprach KOSMO mit dem Organisator über die Hintergründe.

„Wer weiß, vielleicht könnten wir auch Marko Perković Thompson, mit seiner einzigartigen Kombination von Abba-Musik mit Hajduken-Texten und Heavy Metal-Image in der postmodernen Kultur verorten?“ – dies ist im angesprochenen Schulbuch des Autors Nenad Fanuko zu lesen. Neben dieser Textpassage befindet sich zudem ein Bild vom umstrittenen Künstler, der mit offenen Armen posiert.

(FOTO: Screenshot/SOCIOLOGIJA – udžbenik za gimnazije/Nenad Fanuko)

„Ironischer Kommentar“
Nachdem zahlreiche Medien von diesem Zitat als unpassend für ein Schulbuch berichteten, meldete sich auch der Autor Fanuko zu Wort.

„Ich persönlich denke nicht, dass Thompson ein Postmodernist ist. Die Passage, die ich geschrieben habe, kann man als postmodernistischen Akt, als kleinen exzentrischen Spleen des Autors bezeichnen, da es ironisch gemeint war. Selbstverständlich ist Thompson kein Postmodernist. Wenn er eine wäre, würde seine Musik anders klingen“, so Nenad Fanuko in seiner Stellungnahme.

Sofort kam das Gegenargument auf, dass ein Schulbuch kein geeigneter Ort für Ironie dieser Art sei. Diesem entgegnete Fanuko damit, dass es sich bei Lehrbüchern um keine heiligen Schriften handle. Ferner oblige es den Lehrenden, die für sie adäquaten Inhalte daraus zu wählen.

Bereits seit 2004 sei diese Textpassage Teil des angesprochenen Werkes. Ebenso betont der Autor, dass im Schulbuch kein Wort über das Lied „Čavoglave“ und den darin zu findenden Ustascha-Gruß, sowie seiner expliziten bzw. implizierten Verbindung zur extremen Rechten angesprochen wird.

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