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SIEGER

Rakijada-Sieg: Serben trinken in 90 Sekunden rund 1 Liter Schnaps

RAKIJADA
(FOTO: zVg.)

Seit fast zwanzig Jahren findet in Pranjani bei Suvobor ein einzigartiges Fest statt, das der serbischen Tradition und dem Nationalgetränk Rakija gewidmet ist. Während zahlreiche andere Feste verschiedene Früchte und traditionelle Köstlichkeiten feiern, hebt sich diese Veranstaltung durch ihren besonderen Fokus hervor: Sie ehrt das serbische Getränk Rakija und die Kunst, es zu genießen.

Das Wetttrinken in Pranjani folgt klar definierten Regeln: Jede Mannschaft besteht aus fünf Mitgliedern, von denen vier trinken, während der fünfte dafür sorgt, dass alle sicher nach Hause kommen. Bei der diesjährigen Veranstaltung war die Konkurrenz extrem stark. Letztlich siegte jedoch eine Gruppe junger Teilnehmer aus Belgrad, die es schaffte, einen Liter Rakija in nur anderthalb Minuten zu trinken und dabei auf den Beinen zu bleiben.

„Mit mir im Team waren Dimitrije Kusakovic, Marko Ristovic und Marko Jovanovic. Wir kommen aus Belgrad und sind zum ersten Mal hier, aber garantiert nicht zum letzten Mal“, erklärte der Teamkapitän Momcilo Simic gegenüber dem serbischen Nachrichtenportal RINA.

Entstehung der Rakijada

Die bekannte Rakijada entstand vor einer lokalen Verkaufsstelle in Pranjani nach einer Diskussion darüber, ob die Bewohner von Bralovici oder jene von Lokve die größeren Trunkenbolde seien. Bosko Milovanovic, der damals als Verkäufer arbeitete, schlug vor, einen Wettbewerb zur Klärung dieser Frage zu veranstalten.

„Wir besorgten 18 Liter hervorragenden, hausgemachten Rakija. Alles wurde getrunken. Einige landeten unterm Tisch, anderen wurde übel. Der Sieger, nachdem er am meisten getrunken hatte, versuchte sogar, einen Traktor anzuheben. Er sagte damals, die Kraft liege nicht im Spinat, sondern in der Rakija“, berichtete Milovanovic.

Kritikerstimmen und Sicherheitshinweise

Einige Kritiker bemängelten die gesundheitlichen Risiken dieses Wettbewerbs. Doch die Organisatoren betonten stets, dass guter, sauberer und hausgemachter Rakija niemandem schaden könne – was sich in der Praxis bestätigt habe. Abgesehen von einem stärkeren Kater hätten die Teilnehmer nie ernsthafte Folgen erlitten.

Fortsetzung der Tradition

In Pranjani hat die Rakijada ihre ursprünglichen Wettbewerbsformen beibehalten. Nach dem Trinken müssen die Teilnehmenden auch noch eine Geschicklichkeitsprüfung absolvieren, wie beispielsweise das Überqueren einer Holzstange. Dabei herrscht stets eine ausgelassene und fröhliche Stimmung.

„Um es mit den Worten eines unserer älteren Kameraden zu sagen, dessen Video auf Instagram viral ging: Schaut euch diese Leute an, alle sind glücklich, niemand beleidigt den anderen oder streitet sich“, meinte ein weiterer Teilnehmer lächelnd und sang weiter: „Keine Frau ist besser als Rakija, sie schaukelt mich drei Tage lang.“