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So können Tierhalter viel Geld sparen

hund katze
Foto: iStock

Milliardengeschäft Haustier: Während die Ausgaben für Vierbeiner steigen, verrät ein Versicherungsexperte, wie Tierhalter clever sparen können – ohne Abstriche beim Tierwohl.

Haustierbesitzer investieren beträchtliche Summen in ihre tierischen Begleiter. Im vergangenen Jahr flossen in Deutschland mehr als 7 Milliarden Euro in die Versorgung von Hund, Katze und Co., wie aus Daten des Spiegel hervorgeht. Wer nicht gezielt auf seine Ausgaben achtet, kann schnell erhebliche Beträge für die Tierhaltung aufwenden.

Doch welche Kostenfaktoren schlagen besonders zu Buche und wie lassen sich Ausgaben reduzieren, ohne das Wohlbefinden der Tiere zu beeinträchtigen? Daniel Gadea, Geschäftsführer des Tierversicherungsunternehmens petolo, nennt fünf praktikable Sparmöglichkeiten für Tierhalter.

Gesunde Ernährung

Die Basis für ein gesundes Tierleben bildet – ähnlich wie beim Menschen – eine ausgewogene Ernährung. Wer seinen Vierbeiner artgerecht füttert, kann späteren Erkrankungen und damit verbundenen Kosten vorbeugen. Qualitativ hochwertiges Futter zeichnet sich durch einen deutlichen Fleischanteil, minimale Zusatzstoffe und angemessene Getreidemengen aus.

Bei Hunden zeigt sich laut Fressnapf die Futterqualität an moderaten Fressmengen, festem, geringem Stuhlgang sowie glänzendem, geruchsarmem Fell. Für Daniel Gadea steht fest: Eine gesundheitsfördernde Ernährung ist entscheidend, um Tierarztkosten zu minimieren. “Wichtig ist nicht der Markenname, sondern was drinsteckt.” Wer Preise vergleicht, Aktionen nutzt oder größere Packungen kauft, kann zusätzlich sparen und das ohne die Qualität zu senken.

Vorsorge zahlt sich aus

Regelmäßige Tierarztbesuche für Impfungen, Entwurmungen, Parasitenschutz und Vorsorgeuntersuchungen erscheinen auf den ersten Blick kostspielig, relativieren sich jedoch im Vergleich zu späteren Behandlungskosten. Frühzeitige Gesundheitsinvestitionen können teure Folgebehandlungen verhindern. Gadea verdeutlicht: “Eine größere OP kann schonmal im vierstelligen Bereich liegen. Jährliche Vorsorgeuntersuchungen kosten in der Regel zwischen 80 und 120 Euro. Diese Investition lohnt sich vor allem dann, wenn eine spätere Erkrankung vermieden wird.”

Der Experte weist darauf hin, dass weniger als 20 Prozent aller Hunde und Katzen in Deutschland krankenversichert sind. “Obwohl die Preise für Behandlungen in den letzten 2 Jahren enorm gestiegen sind.” Da sich Unfälle oder akute Erkrankungen nicht immer vermeiden lassen, kann eine Tierkrankenversicherung hohe Behandlungskosten abfedern.

Nach Angaben von Businessradar liegen die monatlichen Beiträge je nach Tier, Alter, Rasse und Tarif zwischen 15 und 80 Euro. Ein Rechenbeispiel: Bei monatlichen Versicherungskosten von 50 Euro für einen Hund entstehen Jahreskosten von 600 Euro. Wird eine Operation für 2.000 Euro notwendig, reduziert die Versicherung die finanzielle Belastung erheblich oder übernimmt die Kosten vollständig.

Clever sparen

Die Erstausstattung mit Hundebett, Kratzbaum, Katzenklo oder Transportbox verursacht hohe Initialkosten. Hier rät Gadea zum Kauf gebrauchter Artikel, da bei Tierzubehör die Funktionalität im Vordergrund steht. Auf Plattformen wie Kleinanzeigen lassen sich günstige Gebrauchtwaren finden. Alternativ bietet sich die Nachfrage nach Ausstellungsstücken oder Auslaufmodellen im Fachhandel an.

Auch durch gemeinschaftliche Aktionen lassen sich Kosten senken. Dazu zählen Großeinkäufe von Futter mit anderen Tierhaltern, Sammelbestellungen oder Gassi-Gruppen zur geteilten Betreuung. Daniel Gadea erläutert: “Manche Hersteller bieten Mengenrabatte an, die sich bei einer Sammelbestellung lohnen.” Aber auch durch das Wegfallen von Versandkosten oder die Ansammlung von Bonuspunkten lohnen sich solche Großbestellungen.

Einige Ausgaben für Haustiere können steuerlich geltend gemacht werden. Dazu gehören Pflegeleistungen beim Tierfriseur wie Krallenschneiden, Waschen oder Föhnen. Auch Kosten für Betreuungspersonen während des Urlaubs sind absetzbar. Voraussetzung ist jeweils die Erbringung der Leistung im eigenen Haushalt, damit sie als haushaltsnahe Dienstleistung anerkannt wird.

Eine Tierhaftpflichtversicherung – in manchen Bundesländern verpflichtend – kann als Sonderausgabe berücksichtigt werden, sofern die maximal absetzbare Ausgabenhöhe noch nicht erreicht ist.