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FLORIDSDORF

Überfall auf Wiener Kirche: Alle Details zur brutalen Folter der Ordensbrüder

Raubüberfall-Kirche-Wien-Floridsdorf
Die Klosterkirche Maria Immaculata der Schulbrüder in der Anton Böck-Gasse in Wien-Floridsdorf. (FOTO: Wikimedia Commons/Ewald Judt, iStockphoto)

Am Donnerstag stürmten gegen 13:30 Uhr bewaffnete Räuber eine Kirche im 21. Wiener Gemeindebezirk, fielen über die Ordensbrüder her und schlugen sie krankenhausreif.

Mit vorgehaltener Pistole zwangen sie den 68-Jährigen Ordensmann zu Boden. „Dann wurde dem Mann mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen“, so Polizeisprecher Harald Sörös. Zudem soll das Opfer eine Zeit lang getreten, mit Werkzeugen geschlagen und einen Armbruch erlitten haben.

Sechs Männer misshandelt
Kurz darauf kam ein weiterer Schulbruder der Klosterkirche Maria Immaculata in das Gotteshaus und entdeckte den Verletzten. Auch er wurde zum Opfer und wie seine drei Mitbrüder von den Tätern misshandelt und gefesselt. Laut Polizei sollen die Räuber mehrfach Geld und Wertgegenstände gefordert haben. Auch der Tresor im Pfarrhaus soll geplündert worden sein.

Weitere drei Geistliche wurden von den Angreifern verletzt und ein sechster Mann in einem Büro gefesselt. Vor ihrer Flucht knebelten und fesselten die Räuber die Opfer, die teilweise noch in ihrem eigenen Blut lagen: „Ein Verdächtiger hat sich schon länger hier in der Gegend herumgetrieben und offenbar das Gebäude ausgespäht“, sagt Haustechniker Nikolaus B. gegenüber „Heute“.

WEGA und Rettung im Großeinsatz
Nach rund dreistündigen Misshandlungen konnte sich schlussendlich ein Pater gegen 16:15 Uhr befreien und die Polizei und Rettung verständigen. Die Verletzten wurden von der Wiener Berufsrettung vor Ort medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei betreute in Zwischenzweit mehr als zehn weitere Geistliche, die sich in anderen Räumlichkeiten aufgehalten haben.

Ebenso wurden die Kirche und das Pfarrhaus großräumig abgesperrt und durchsucht. Auch eine Großfahndung wurde eingeleitet. Mehr als 120 Polizeibeamte waren im Einsatz: 12 Streifen- und Fußstreifenbesatzungen, vier Besatzungen der Polizeidiensthundeeinheit, 27 Beamte der WEGA, 58 Beamte der Bereitschaftseinheit, drei Besatzungen der Landesverkehrsabteilung, Logistikfahrzeuge, Ermittler des Landeskriminalamts und ein Polizeihubschrauber.

Fahndung vergeblich
Derzeit wird von einem Vermögensdelikt ausgegangen. Aufgrund Vorgehensweise der Verdächtigen kann ein terroristischer Hintergrund ausgeschlossen werden. Die Fahndung nach den beiden Tätern (1,80 Meter groß, ausländischer Akzent) läuft auch weiterhin.