Knusprige Tradition mit Preisschock: Während 42 Prozent der Wiener nicht auf ihr Herbst-Gansl verzichten wollen, müssen Gastronomen die Preise um bis zu vier Euro anheben.
Die klassische Gans erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit bei den Wienern. Mit ihrer knusprigen Haut und traditionellen Beilagen wie Knödeln oder Rotkraut bleibt sie ein kulinarisches Highlight. Dies bestätigt eine aktuelle Erhebung der Wirtschaftskammer Wien unter 2.800 Befragten: Für 42 Prozent der Wiener gehört das Gansl-Essen im Herbst fest zum Jahresablauf.
Im vergangenen Jahr genoss mehr als ein Drittel der Befragten mindestens einmal ein Martinigansl, während über 40 Prozent sogar mehrfach zuschlugen. Die Gastronomen Wiens sehen der Saison optimistisch entgegen, da die Buchungslage bereits vielversprechend ist.
Preisanpassungen nötig
Die Gastronomiebranche sieht sich jedoch mit Kostensteigerungen konfrontiert. “Die meisten Betriebe müssen ihre Preise anpassen. Neben höheren Lohn- und Pachtkosten sind auch die Einkaufspreise für Gänse gestiegen – diese Mehrkosten müssen weitergegeben werden”, erläutert Gastro-Obmann Thomas Peschta.
Wie eine Erhebung zeigt, werden etwa die Hälfte der Lokale ihre Portionspreise um zwei bis vier Euro anheben. “Bei voller Verwertung der Gans – von der Suppe bis zur Terrine – bleibt trotz des erheblichen Aufwands nur ein minimaler Deckungsbeitrag von etwa zwei Euro”, so der Branchenvertreter.
Die Wirte können tatsächlich nur mit Beilagen und Getränken nennenswerte Gewinne erzielen. Für ein klassisches Gansl müssen Gäste heuer zwischen 35 und 40 Euro kalkulieren.
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Zahlungsbereitschaft variiert
Bei Bio-Gänsen zeigt sich ein differenziertes Preisbewusstsein: 47 Prozent der Umfrageteilnehmer akzeptieren Preise zwischen 30 und 35 Euro, während 26 Prozent solche Beträge nur widerwillig bezahlen würden.
Der bekannte Gastronom Herbert Hausmair verlangt in dieser Saison 39,90 Euro pro Portion – ein Euro mehr als im Vorjahr. “Dafür stammen meine Gänse aus österreichischer Produktion”, betont der Wirt.
Bemerkenswert ist zudem, dass für jeden dritten gastronomischen Betrieb die Gansl-Saison den wichtigsten Umsatzzeitraum des Jahres darstellt.
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