Der tödliche Unfall in einer Kältekammer in Paris erschüttert die Fitnessbranche. Eine Frau starb während der Behandlung, eine weitere wurde schwer verletzt – nur einen Tag nach der Reparatur der Anlage.
In einem Pariser Fitnessstudio endete die Anwendung einer Kältekammer mit tödlichen Folgen. Eine Frau verstarb während der Behandlung, eine weitere Person erlitt schwere Verletzungen. Die eigentlich zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Regeneration gedachte Therapiemethode verwandelte sich in ein Unglücksszenario – obwohl die Anlage Berichten zufolge erst einen Tag zuvor instand gesetzt worden war.
Der Vorfall wirft mehrere Fragen auf, nicht zuletzt wegen der unmittelbar vorangegangenen Reparaturarbeiten. Laut verschiedenen französischen Medienberichten hatte ein Installateur die Kältekammer am Tag vor dem Unglück repariert. Die genauen Gründe für diese Instandsetzung bleiben bislang im Dunkeln. Zusätzliche Brisanz erhält der Fall durch die gesetzlichen Bestimmungen in Frankreich: Dort dürfen Kältetherapiesitzungen ausschließlich von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden. Inwiefern die betroffene Mitarbeiterin des Fitnesscenters über entsprechende Qualifikationen verfügte, ist gegenwärtig ungeklärt.
Details zum Unglück
Das Unglück ereignete sich am Montagabend, wie mehrere französische Medien unter Berufung auf Polizeikreise berichten. Die genauen Umstände im Fitnessstudio sind derzeit Gegenstand laufender Ermittlungen. Fest steht jedoch, dass die Studiomitarbeiterin ihr Leben verlor und eine Kundin schwere Verletzungen davontrug. Letztere befindet sich momentan in stationärer Behandlung. Drei weitere Personen wurden vorsorglich medizinisch betreut.
„Eine Autopsie und toxikologische Analysen wurden angeordnet, um die Todesursache, die sich während einer Kryotherapie (Behandlung mit extremer Kälte) ereignet haben soll, genau zu bestimmen“, teilt die Pariser Staatsanwaltschaft auf Anfrage von AFP mit.
Stickstoffvergiftung vermutet
Aus Ermittlerkreisen verlautete, beide Frauen hätten vermutlich eine Stickstoffvergiftung erlitten. In Kältekammern sorgt Stickstoff für die extreme Abkühlung der Luft auf bis zu minus 110 Grad. Das geruchlose Gas reduziert den Sauerstoffgehalt in der Atemluft und kann dadurch zum Erstickungstod führen.
Nach dem Vorfall musste das Fitnessstudio, in dem sich etwa 150 Personen aufhielten, evakuiert werden, wie Augenzeugen dem französischen Portal Le Figaro berichteten. „Ich wollte wie jeden Abend trainieren, als zwei Kollegen mir sagten, dass das Studio geschlossen sei und (…) dass es einen Todesfall gegeben habe“, sagt der 26-jährige Diego Brisset.
Er selbst wendet diese Kältetechnik nicht an: „Man hat mir immer gesagt, dass es gefährlich ist.“
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