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ÖSTERREICH-KROATIEN

Kroatischer Ministerpräsident Plenković in Wien

Ministerpräsident Plenkovic in Wien
v.l.n.r.: Die kroatische Botschafterin Cjvetković, Nationalratsabgeordneter Berlakovich, der Ministerpräsident Kroatiens Plenković und Altkanzler Schüssel. (FOTO: Weingartner-Foto/Ernst Weingartner)

Auf Einladung der Diplomatischen Akademie, der Kroatischen Botschaft und der Österreichisch Kroatischen Gesellschaft hat der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković am 5. Mai in Wien einen Vortrag über „Die Zukunft der Europäischen Union“ gehalten.

Plenković wurde vom Präsidenten der Österreichisch Kroatischen Gesellschaft, Min. aD. Abg. z. NR DI Nikolaus Berlakovich willkommen geheißen. Berlakovich betonte, dass es in der Europäischen Gemeinschaft zurzeit einige Problembereiche gäbe, zu deren Lösung keine Erfahrungswerte vorhanden wären.

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Dennoch zeigte er sich davon überzeugt, dass Europa die Probleme meistern werde, „weil wir sie lösen müssen“. Es würde in Zukunft bei einigen wichtigen Fragen wohl mehr Europa notwendig sein, betonte Berlakovich, dafür sollte es in vielen anderen Bereichen weniger Europa geben.

Ministerpräsident Plenković bedauerte die britische „Brexit“-Entscheidung als nachteilig für Europa. Einen der Hauptgründe für die Europa-Müdigkeit sieht Plenković in der immer größer werdenden Entfernung und Entfremdung zwischen den in Brüssel und Straßburg Agierenden und der Bevölkerung zu Hause.

Das spiele vor allem den Populisten in die Hände. Neben dem Kampf gegen den Populismus müsse Europa bei allen Unterschieden in den einzelnen Ländern im Wirtschaftsbereich harmonischer werden.

Ein wichtiges Ziel im eigenen Land ist für den kroatischen Ministerpräsidenten eine weitere Senkung der noch immer sehr hohen Jugendarbeitslosigkeit. Dass es auch auf anderen Gebieten zurzeit in Europa nicht harmonisch zugehe, zeige das Beispiel der Grenzkontrollen: wenn man heute mit dem Auto von Wien zur slowenisch-kroatischen Grenze etwa dreieinhalb Stunden benötige und dann wegen des Staus an der Grenze für die relativ kurze Distanz von der Grenze nach Zagreb noch einmal drei Stunden, so befinde sich Europa in diesem Bereich in einer alles andere als erfreulichen Phase.

Die Beziehungen zwischen Österreich und Kroatien und die freundschaftliche Zusammenarbeit der beiden Länder bezeichneten sowohl Plenković als auch Berlakovich als beispielhaft.

(Quelle: Österreichisch-Kroatischen Gesellschaft)